Versetzte Steinbank vor Schloss Solitude: die Steinbänke stehen üblicherweise mit gebührendem Abstand in einem weitem Halbkreis auf der Wiese vor dem Schloss. Foto: jse

Unbekannte haben eine mehrere Hundert Kilo schwere Steinbank bei Schloss Solitude etliche Meter weit geschleppt. Besucher rätseln: Wie ist das möglich?

Welcher Muskelprotz war denn hier am Werk? Oder vielmehr welche Muskelprotze? Auf der großen Wiese vor Schloss Solitude bietet sich aktuell nämlich ein Bild, das ein wenig ratlos macht. Die Frage ist: Wer oder was ist stark genug, um eine mehrere Hundert Kilogramm schwere Steinbank anzuheben und etliche Meter weit zu schleppen? Das Bild ist jedenfalls eindeutig. Irgendwer muss die Bank versetzt haben.

Kenner der Szenerie wissen: die Steinbänke stehen üblicherweise mit gebührendem Abstand in einem weitem Halbkreis auf der Wiese vor dem Schloss mit Blickrichtung Stuttgart-Weilimdorf. Nie stand eine Bank hier kreuz und quer, wie jetzt der Fall. Es sieht aus, als hätte Riesen die Bänke zusammengerückt, um ein Schwätzchen zu halten.

„Die Steinsitzbank wurde mutwillig versetzt“

Ein Fall von Vandalismus? Immerhin liegt unweit der Bank an der Kastanienallee auch ein schwerer Steinpoller auf der Seite, als wäre er umgestoßen worden. Der zuständige Landesbetrieb Vermögen und Bau bestätigt: „Die Steinsitzbank bei der Solitude wurde mutwillig versetzt. Der Verursacher ist nicht bekannt.“ Wegen des hohen Eigenwichts der Steinsitzbänke seien diese nicht im Untergrund verankert. Sobald eine geeignete Firma „im Rahmen laufender Maßnahmen vor Ort sein wird“, werde die Steinbank wieder an ihren ursprünglichen Standort versetzt, erklärt ein Sprecher.

Anders als bei der Steinbank handelt es sich bei dem umgestoßenen Steinpoller nicht um einen unzulässigen Kraftakt, sondern um einen Unfall. Der Poller sei Ende letzten Jahres von einem Lieferanten beschädigt worden, teilt der Sprecher mit. Der Schaden werde ebenfalls bald behoben.