Die Kerzen formen die Zahl 2027 – so viele Menschen sind laut der Seebrücke in diesem Jahr bei ihrem Weg über das Mittelmeer zu Tode gekommen oder werden vermisst. Foto: Fotoagentur Stuttgart/Andreas Rosar

Bei einer Veranstaltung der Seebrücke Stuttgart zünden am Samstag Menschen auf dem Stauffenbergplatz Grabkerzen an. Sie sollen darauf aufmerksam machen, wie viele Menschen auf ihrer Flucht auf dem Mittelmeer ums Leben gekommen sind.

Mit Grabkerzen hat die Seebrücke Stuttgart am Samstagnachmittag in Stuttgart auf bei der Flucht auf dem Mittelmeer ums Leben gekommene Menschen aufmerksam gemacht. Auf dem Stauffenbergplatz zündeten Teilnehmer der Veranstaltung ab 16 Uhr Grabkerzen an, die zusammen die Zahl 2027 zeigten.

Laut dem Veranstalter ist das die Anzahl der Menschen, die in diesem Jahr bei der Flucht über dem Mittelmeer zu Tode kamen oder vermisst werden. „Um den Verstorbenen ein Minimum an Respekt und Menschlichkeit zurückzugeben, wollen wir jedem einzelnen mit einer Kerze gedenken und so ein Zeichen gegen die fortschreitende Entmenschlichung von Geflüchteten setzen“, heißt es vonseiten der Seebrücke Stuttgart.

Seebrücke kritisiert EU – und Stuttgart

Der Veranstalter kritisiert auch das politische Vorgehen in Europa. „Die EU schaut nicht nur weg, sondern fördert mit ihrer Abschottungspolitik das Massensterben im Mittelmeer“, wird Seebrücke-Aktivistin Marie Krauss in einer Pressemitteilung zitiert.

Auch Stuttgart steht im Zentrum der Kritik der Seebrücke. Die Stadt habe es versäumt, mit einer Schiffspatenschaft die Seenotrettung aktiv zu unterstützen.

Um das Massensterben im Mittelmeer zu beenden, fordert die Seebrücke Stuttgart die Schaffung legaler und sicherer Fluchtwege.