Joe Biden macht bei der Vorwahl der US-Demokraten on Ohio das Rennen. Foto: dpa/Matt Rourke

Der Sieg Joe Bidens in Ohio war erwartet worden. Spannender war die Frage, wie eine Wahl nur auf dem Postweg ablaufen kann. Einige Gouverneure sehen eine reine Briefwahl auch im November wenn es um die Präsidentschaft geht.

Washington - Die erste Briefwahl in einem US-Staat ist mit einem Sieg von Joe Biden geendet. Da in Ohio wegen der Corona-Pandemie Ausgangsbeschränkungen gelten, stimmte die Bevölkerung zum ersten Mal bei einer Vorwahl nur per Brief ab. Nach dem Ausscheiden von Bernie Sanders ist Biden der einzige verbliebene Bewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, weshalb das Augenmerk bei der Wahl eher auf der Durchführung lag.

Lesen Sie hier: Darum könnte Joe Biden bald gegen Trump antreten (Plus)

Die Ergebnisse sind gemischt. Die Wahlbeteiligung war niedrig, etwa 1,5 Millionen Stimmen seien abgegeben worden, teilten die Behörden mit. 2016 waren es noch 3,2 Millionen gewesen. Angesichts der Umstände sei das „besser als ok. Es war großartig“, sagte Staatsminister Frank LaRose. Es gab zwar Berichte über Schwierigkeiten, aber keine weit verbreiteten Störungen. Einige Wähler beschwerten sich, dass ihre Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig ankamen.

Präsident Donald Trump ist vehement gegen die Briefwahl

„Im Zusammenhang mit der Bedrohung durch das Virus ist es ein Beschluss, aus dem wir das beste machen müssen“, sagte Ken Blackwell über die Entscheidung zur Briefwahl. Er ist Vorsitzender der Stiftung International Foundation for Electoral Systems, die sich mit dem Recht von Bürgern auf freie Wahlen beschäftigt.

Die Vorwahl war ursprünglich für den 17. März geplant gewesen. Nur wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale wurde sie wegen der Pandemie jedoch verschoben. Mit der Begründung eines „Gesundheitsnotstands“ empfahl Gouverneur Mike DeWine, Wahlen mit persönlicher Anwesenheit der Wähler in Wahllokalen bis zum 2. Juni nicht abzuhalten.

Einige Gouverneure nehmen angesichts des Tests in Ohio nun die Präsidentschaftswahl im November in den Blick und sprechen sich für eine Briefwahl aus. Präsident Donald Trump ist vehement dagegen. Umfragen legen nahe, dass Demokraten Briefwahlen offener gegenüberstehen als Republikaner.