Angelique Kerber in Aktion. Foto: dpa/Frank Franklin

Guter Auftakt für Angelique Kerber in New York. Die deutsche Nummer eins schafft es ohne große Mühe in Runde zwei. Nach der langen Pause konnte sich die Leistung der US-Open-Siegerin von 2016 durchaus sehen lassen.

New York - Nach ihrem überraschend einfachen Auftaktsieg bei den US Open war Angelique Kerber bemüht, die Erwartungen zu dämpfen. „Auf gar, gar, gar keinen Fall“, antwortete die deutsche Nummer eins am Montag nach ihrem 6:4, 6:4 gegen die Australierin Ajla Tomljanovic auf die Frage, ob sie sich nun beim Corona-Grand-Slam in New York zu den Favoritinnen zähle. „Ich habe gerade einmal meine erste Runde gespielt. Es ist noch ein so, so langer Weg“, sagte die 32 Jahre alte Kielerin. In der zweiten Runde am Mittwoch trifft sie nun im deutschen Duell auf Anna-Lena Friedsam, die sich gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide mühelos mit 6:2, 6:2 durchsetzte.

Für Kerber war es gegen Tomljanovic der erste Auftritt seit ihrem Achtelfinal-Aus im Januar bei den Australian Open. Kerber, die 2016 in New York den Titel gewann und zur Nummer eins der Tennis-Welt wurde, benötigte nur 1:28 Stunden für ihren Erfolg.

Hartnäckige Oberschenkelprobleme

„Ich bin sehr glücklich, wie das Spiel gelaufen ist. Ich habe gut gespielt und mich gut bewegt“, sagte Kerber im Sieger-Interview. Mit einer Maske vor dem Mund und dem nötigen Abstand zum Interviewer stand sie im nahezu menschenleeren Louis Armstrong Stadium und schaute glücklich zu ihrem alten, neuen Trainer Torben Beltz auf der Tribüne. „Ich denke, auf der Leistung kann ich aufbauen“, sagte Kerber.

Kerber hatte nach den Australian Open zunächst wegen hartnäckiger Oberschenkelprobleme pausieren müssen, danach legte die Coronavirus-Pandemie den kompletten Tour-Betrieb für rund fünf Monate lahm. Anders als zum Beispiel Alexander Zverev oder die in New York fehlende Andrea Petkovic verzichtete Kerber in der Pause auf die Teilnahme an Show-Turnieren. „Weil ich mich eher auf mein Training konzentrieren wollte“, hatte Kerber, die sich von Kurzzeit-Coach Dieter Kindlmann getrennt hatte und zu Beltz zurückgekehrt war, vor Turnierbeginn gesagt.

Lange Pause war nicht anzumerken

Gegen Tomljanovic war Kerber die lange Pause aber nicht anzumerken. Die 32-Jährige wirkte fit und konzentriert und nahm der Australierin sofort den Aufschlag ab. Allerdings hatte auch Kerber zunächst ein paar Probleme mit dem eigenen Service, so dass sich im zweitgrößten Stadion der Anlage eine ausgeglichene Partie entwickelte. Zum 5:4 gelang ihr erneut ein Break, nach 40 Minuten holte sie sich mit dem ersten Satzball den ersten Durchgang.

Im vergangenen Jahr war Kerber in Flushing Meadows gleich in der ersten Runde an der Französin Kristina Mladenovic gescheitert. Dafür wollte sich die Linkshänderin unbedingt rehabilitieren. Allerdings wusste Kerber nach der langen Pause selbst nicht so genau, in welcher Form sie ist. „Ich gehe daher ohne große Erwartungen in das Turnier“, hatte sie im Vorfeld gesagt. Doch der erste Auftritt machte Mut. Denn auch im zweiten Satz ließ Kerber nichts anbrennen. Mit dem dritten Matchball machte Kerber das Weiterkommen klar.