Laura Siegemund (rechts) hat bei den US Open in New York den Titel im Damen-Doppel gewonnen. Foto: AFP/AL BELLO

Zum ersten Mal treten die Fed-Cup-Spielerin Laura Siegemund und die Russin Vera Swonarewa zusammen im Doppel an - und feiern bei den US Open den Titel. Bei der Siegerehrung kämpft Siegemund mit den Tränen.

New York - Als erste deutsche Tennisspielerin seit 35 Jahren hat Laura Siegemund bei den US Open in New York den Titel im Damen-Doppel gewonnen. Die 32-Jährige aus Metzingen setzte sich am Freitag im Endspiel mit ihrer russischen Partnerin Vera Swonarewa gegen Nicole Melichar/Xu Yifan aus den USA und China in 79 Minuten mit 6:4, 6:4 durch. Es ist der erste Titelgewinn einer Deutschen im Doppel von Flushing Meadows seit Claudia Kohde-Kilsch, die 1985 gemeinsam mit Helena Sukova aus der damaligen Tschechoslowakei triumphierte. „Das war nicht geplant, dass wir hier den Titel holen“, sagte Siegemund bei der Siegerehrung. Erst kurzfristig vor Turnierbeginn hatten sich die Beiden eher zufällig zusammengefunden.

„Es war ein tolle Erfahrung“, sagte Siegemund, die den Titel mit stockender Stimme ihrer Tante widmete, die während des Grand-Slam-Turniers gestorben war. 2016 hatte Siegemund an der Seite des Kroaten Mate Pavic im Mixed schon einmal in New York gewonnen.

Titelverteidigerinnen aus dem Turnier geworfen

Auf dem Weg ins Endspiel hatten Siegemund und Swonarewa im Viertelfinale die Titelverteidigerinnen Elise Mertens und Aryna Sabalenka aus dem Turnier geworfen. Gegen die an Nummer drei gesetzten Melichar/Yifan starteten sie furios und führten nach zwei Breaks schnell mit 5:1. Beim Stand von 5:3 vergaben Siegemund und Swonarewa noch vier Satzbälle, sicherten sich dann aber nach 41 Minuten den ersten Durchgang. „Es ist immer ein unglaubliches Gefühl, einen Titel zu gewinnen“, sagte die 36 Jahre alte Swonarewa, die vor 14 Jahren mit der Französin Nathalie Dechy bei den US Open gewann.

Die in diesem Jahr an Nummer eins gesetzte französisch-ungarische Kombination Kristina Mladenovic/Timea Babos war disqualifiziert worden und durfte nicht mehr zur zweiten Runde antreten, weil Mladenovic zu den den Kontaktpersonen des positiv auf Covid-19 getesteten Franzosen Benoît Paire zählte und vom Staat New York zur Quarantäne im Hotel verpflichtet worden war.