Seine Rolle im Skandal ist noch nicht juristisch geklärt: Der damalige Wirecard-Chef Markus Braun bei der Hauptversammlung 2019. Foto: dpa/Peter Kneffel

Das Urteil des Landgerichts München schafft Klarheit in Sachen Wirecard-Bilanzen. Die Rolle des Ex-Chefs Markus Braun bleibt offen. Doch das Gericht lässt eine Tendenz erkennen, meint Thomas Magenheim.

Es ist nur ein Vorspiel auf Kommendes. Aber das Urteil des Landgerichts und dessen praktische Folgen in Sachen Wirecard sorgt zumindest für Klarheit in einem Punkt und Fingerzeige in anderen. Klar ist nun, wenn auch noch nicht letztinstanzlich, dass Wirecard schon 2017 kein vor Gewinn strotzender Dax-Konzern war sondern ein defizitäres Konstrukt ohne rechtmäßige Buchführung. Dividenden hätten für die Jahre 2017 und 2018 nicht gezahlt werden dürfen, weil es keinen Gewinn gab, der das erlaubt hätte. Insofern ist zu Unrecht ausgeschüttet worden.