Keine Ende der Unwetter in Sicht: Die nächsten Wolkenfelder bringen wieder viel Regen. Foto: dpa/Martin Schutt

Seit Freitag ziehen Unwetter über Deutschland. Zunächst hat es die Menschen im Südwesten getroffen, doch ab Dienstag müssen auch andere Regionen mit Gewittern und Starkregen rechnen.

Der Dienstag (21. Mai) beginnt in vielen Regionen Deutschlands mit einem bangen Blick in den Himmel. Für einige Gebiete in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland sind Unwetter, Gewitter und Starkregen vorhergesagt. „Am Dienstag bildet sich über Deutschland wieder eine Tiefdruckzone, in der die Unwettergefahr zunimmt“, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit.

Verregnete Pfingsten

Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt.

Im Saarland starb eine 67-jährige Frau, die von einem Rettungsfahrzeug erfasst wurde. Ansonsten kam nach bisherigen Erkenntnissen niemand ernsthaft zu Schaden. Laut Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) mussten die Einsatzkräfte im Saarland rund 4000 Mal ausrücken.

Bilder von der Flut

wei Autos stehen unter einer Saarbrücke im Stadtteil Schönbach im Hochwasser. Foto: dpa/Andreas Arnold
Kirn-Sulzbach: Luftbild zeigt Aufräumarbeiten am Tag nach dem Regen. Menschen kämpfen gemeinsam gegen Schlamm und Wasser an. Foto: dpa/Jason Tschepljakow
Die Freiwillige Feuerwehr Kleinblittersdorf ist mit Auspumpen beschäftigt, am Vortag hatte die gesamte Elsässer Straße noch unter Wasser gestanden. Foto: dpa/Andreas Arnold
Anwohner reinigen im Koblenzer Stadtteil Güls die die Straßen Moselhochwasser. Foto: dpa/Thomas Frey
Kobern-Gondorf: Ein Schneepflug schiebt Hochwasserschlamm von einer Straße. Foto: dpa/Thomas Frey
Kleinblittersdorf: Ein Hochwasseropfer entsorgt seinen Hausrat in einen Container. Die Lage in der Hochwasserregion hat sich vorübergehend beruhigt, die Aufräumarbeiten sind im Gange. Foto: dpa/Andreas Arnold
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kleinblittersdorf unterstützt die betroffenen Menschen bei den Aufräumarbeiten. Foto: dpa/Andreas Arnold

Unwetter von der Eifel über Mittelhessen nach Bayern

Ab Dienstag könnten die Unwetterfolgen auch andere Regionen Deutschlands treffen. „Der Schwerpunkt liegt diesmal voraussichtlich nicht im Saarland und südlichen Rheinland-Pfalz, sondern etwas weiter im Norden, im Gebiet von der Eifel über Mittelhessen, bis nach Südostbayern“, sagt Meteorologe Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst. In den bisherigen Hochwassergebieten werde es etwas geringere Niederschlagsmengen geben.

Ab dem frühen Nachmittag werden teils heftige Gewitter in einem Streifen von Südost- und Ostbayern über Hessen bis in das nördliche Rheinland-Pfalz und nach Nordrhein-Westfalen erwartet, wie der DWD am Dienstagmorgen mitteilt.

Starkregen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmeter können demnach auftreten, örtlich ist auch Starkregen mit 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter möglich. Auch mit Hagel und Sturmböen ist zu rechnen. In der Nacht zu Mittwoch dürften sich Starkregen und Gewitter laut DWD dann in den Nordosten Deutschlands verlagern.

Schäden schon jetzt im Millionenbereich

Während die aktuelle Krise noch nicht überstanden ist, beginnt sowohl bei den Betroffenen als auch in der Politik bereits die Aufarbeitung. Nach erster Einschätzung habe das Hochwasser Schäden „weit in den Millionenbereich hinein“ angerichtet, erklärt Rehlinger. Das genaue Ausmaß werde man erst richtig erfassen können, wenn das Wasser ganz zurückgegangen sei.

„Schon heute ist allerdings klar, dass wir es mit massiven Schäden an privatem Eigentum, aber auch an Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder auch Kitas zu tun haben werden“, betont sie. „Wir kämpfen seit wenigen Tagen gegen Wassermassen, werden aber sicherlich Jahre mit den Folgen kämpfen müssen.“

Starkregenlagen wie diese kommen laut DWD-Meteorologe Bauer durch den Klimawandel häufiger vor. „Die werden häufiger und intensiver, einfach aus dem Grund, dass eine wärmere Atmosphäre mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und dadurch die Niederschläge heftiger ausfallen.“

Vier Schwerverletzte nach Blitzeinschlag in Dresden

Nach einem Blitzeinschlag am Elbufer in Dresden geht das Bangen um die vier lebensgefährlich verletzten Menschen weiter. Neue Erkenntnisse zum Gesundheitszustand der Verletzten lagen laut Polizei bis zum frühen Dienstagmorgen nicht vor.

Bei dem Blitzeinschlag waren am Montagabend (20. Mai) zehn Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Vier von ihnen erlitten so schwere Verletzungen, dass sie in Lebensgefahr schwebten. Zwei 27 und 30 Jahre alte Männer wurden nach einem Herzstillstand reanimiert, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Montagabend sagte.

Bei dem Blitzeinschlag waren am Montagabend zehn Menschen zum Teil schwer verletzt worden (Archivbild). Foto: dpa/B&S

Der Blitz war um kurz nach 17 Uhr während eines Gewitters am Carusufer in der Nähe des Rosengartens eingeschlagen. Insgesamt seien drei Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 26 und 41 Jahren verletzt worden. Sie hätten über typische Symptome nach einem Blitzschlag wie Kribbeln in den Extremitäten geklagt.

Der Deutsche Wetterdienst in Leipzig hatte am frühen Abend vor starken Gewittern in Teilen Sachsens gewarnt. Unter anderem in Dresden bestand demnach eine Gewittergefahr der Stufe zwei von vier. Wie genau sich das Unglück ereignete, war zunächst unklar. Die Polizei ermittelt.