Der Untertürkheimer Feierabend-Markt soll den Ortskern beleben. Vor der Postfiliale wird eine kleine „Konzertmuschel“ aufgebaut. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Selbst an milden Sommerabenden herrscht im Untertürkheimer Ortskern „tote Hose“. Das soll sich ändern. Von Juni 2018 an will der Industrie-, Handels- und Gewerbeverein (IHGV) Untertürkheim mithilfe einer Agentur zehn „Untertürkheimer Feierabend“-Märkte organisieren. Vor der Post wird eine Konzertbühne aufgebaut. Musikbands und Stände mit hochwertigem Essen, Kunst- und Geschenkartikeln sollen im Schnitt 500 Besucher in den Ortskern locken.

Das Ziel des IHGV, der Stadtteilmanagerin Mareike Merx und von Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel ist eindeutig: „Wir wollen Leben in den Ort bringen und den Untertürkheimerinnen und Untertürkheimern eine Möglichkeit bieten, sich im Ortskern zu treffen“, erklärten IHGV-Vorsitzender Klaus-Dieter Warth und seine Stellvertreterin Uta Smolik. Eine neue Veranstaltungsreihe soll dies ermöglichen: der Untertürkheimer Feierabend - ein Markt für Jung und Alt. Dafür haben der IHGV und die Wirtschaftsförderung den Organisator des Cannstatter Abendmarkts, Stefan Sendelbach von Cool-Tours, gewinnen können. Das gemeinsame Konzept sieht zunächst zehn Untertürkheimer Feier-Abende von 7. Juni bis zum 9. August 2018 vor. Von 17 bis 22 Uhr sollen Musik, Schlemmer- und hochwertige Kunsthandwerk- und Geschenkartikel-Stände Abendbummler in die Fußgängerzone, auf den Postvorplatz und auf den Leonhard-Schmidt-Platz locken.

„Auf dem Postvorplatz wird eine fünf mal vier Meter große Bühne aufgebaut, auf der Musikgruppen oder Bands spielen“, erklärt Sendelbach. Ein Teil der Arlbergstraße und die Fahrbahnfläche vor der Post werden während der Zeit gesperrt. Die Zufahrt aufs Parkdeck erfolgt über die Augsburger Straße. Auf dem Leonhard-Schmidt-Platz und vor der Bühne werden Biertischgarnituren mit Sitzgelegenheiten sowie Stehtische aufgebaut. Dort sowie in der Widdersteinstraße werden rund 15 Stände mit Markt-, Geschenkartikel und Catering integriert. „Sowohl bei den Musikgruppen als auch bei der Ausstattung der Stände werden wir auf Qualität achten“, versichert Sendelbach. Die Tische werden mit weißen Decken gedeckt, Stehtische sind mit weißen Hussen dekoriert, Gastroschirme schützen die Gäste vor Sonnenschein und Regen.

Der Markt soll sich durch ein vielseitiges, kulinarisches Angebot auszeichnen. „Nicht Curry-Wurst und Steak, sondern hochwertige und auch außergewöhnliche Speisen“, so Sendelbach. Diese können auch auf das jeweilige Motto des Feier-Abends abgestimmt werden. Denn jeder Donnerstagabend wird unter einem bestimmten Thema stehen. Geplant sind Weinabende in Kooperation mit örtlichen Weingütern, Musikabende mit regionalen und überregionalen Musikern und Bands sowie Länderabende mit örtlichen Kulturvereinen und Institutionen.

Finanziert werden die Untertürkheimer Feier-Abende allein durch die Gebühren der Standbetreiber sowie von Weinerzeugern und Bierbrauereien, die als Hauptsponsoren auftreten und ihre Getränke ausschenken können. „Das Risiko trägt die Agentur, der Stadtbezirk kann nur gewinnen“, meinte Jugendhausleiterin Silvia Rehm. Der IHGV hatte Vertreter der Untertürkheimer Vereine zum Infoabend eingeladen. Die Anwesenden waren von dem Konzept begeistert, einige Kulturtreibende konnten sich auch vorstellen, sich entweder über das Kultur-Programm oder in Form eines Infostandes auf dem „Untertürkheimer Feierabend-Markt“ zu engagieren. „Der Versuch lohnt sich. Wir müssen den Umbruch schaffen. Damit in Untertürkheim wieder mehr Leben und eine positive Stimmung herrschen“, so Warth. Dies könnte auch Ausgangspunkt für weitere Verbesserungen sein: die im Masterplan vorgesehene Umgestaltung des Postvor- und Leonhard-Schmidt-Platzes und eventuell die Ausweitung des Feierabend-Markts auf den Karl-Benz-Platz.