Leitet seit acht Jahren das Ferienwaldheim: Corina Berner. Foto: Kuhn - Kuhn

Am Samstag feiert das Ferienwaldheim das Abschlussfest. Ohne die 75 freiwilligen Helfer könnte die Kirchengemeinde das Mammutprojekt nicht stemmen. Viele Helfer waren einst selbst Ferienkind.

UntertürkheimEs geht hektisch zu im Ferienwaldheim im Gehrenwald. Die meisten Gruppen samt Kinder waren bei dem heißen Wetter gestern im Inselbad und warteten auf ihr Essen. Corina Berner behält den Überblick, koordiniert, hat für die Sorgen und Fragen der Kinder und Betreuer offene Ohren und muss das diesjährige Abschlussfest organisieren. Zwei anstrengende Wochen hat die Leiterin dann hinter sich. „Heiße Wochen“, sagt die Rotenbergerin lachend. Traditionell in den ersten beiden Ferienwochen öffnet das Evangelische Waldheim seine Pforten für Kinder aus den Oberen Neckarvororten – eine Mammutaufgabe. Denn der Ferienspaß im Grünen ist beliebt. 280 Kinder verbringen zwei oder drei Ferienwochen im Gehrenwald. Sie müssen verpflegt, umsorgt und unterhalten werden. „Sie sind altersgemäß in Gruppen eingeteilt. Jede hat ein spezielles Programm. Am Morgen und Abend kommen alle zusammen“, sagt Berner. Dieses Jahr steht das Ferienwaldheim unter dem Motto „Superhelden – nur noch kurz die Welt retten.“ Die jungen Besucher lernten unterschiedliche Helden kennen: Heroen aus der Bibel, Comic- oder Kinderbuch-Stars wie Spiderman oder Pipi Langstrumpf, aber auch Helden der Alltags wie Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter. Neben der Essensausgabe hängt ein gelber Briefkasten, in den die Kinder einen Brief mit dem Namen ihres Helden des Tages werfen dürfen. „Oft werden Betreuer genannt, weil sie beispielsweise den Briefschreiber getröstet haben“, erzählt Berner.

Eigentlich besteht das ganze Waldheimteam aus Helden. 75 Freiwillige – 65 Betreuer plus zehn Helferinnen in der Kantine – halten den Waldheimbetrieb aufrecht. Das Erstaunliche: Die Ehrenamtlichen rekrutieren sich überwiegend aus den eigenen Reihen. „Das Ferienwaldheim ist eine Talentschmiede. Viele Waldheimkinder von einst schlüpfen, wenn sie aus dem Kinderalter herausgewachsen sind, in die Betreuerrolle“, sagt Berner. Sie ist das beste Beispiel. Einst gehörte sie selbst zu den jungen Besucherinnen, meldete sich als 16-Jährige als Helferin und übernahm dann vor acht Jahren die verantwortungsvolle Aufgabe als Leiterin. „Als Zwischenstufe gibt es das Projekt 15. Dort können 15-Jährige die ersten Erfahrungen in der Kinderbetreuung sammeln und hoffentlich Spaß daran finden“, sagt Berner. Denn ohne deren Engagement hätten 280 Kinder keinen Ferienspaß im Gehrenwald.

Zum Abschluss der ersten beiden Ferienwochen gibt es am Samstag, 11. August, ein großes Familienfest. Es beginnt um 9.30 Uhr mit einem Familiengottesdienst mit Pfarrer Reinhard Mayr und dem Waldheimteam.