Dem Virus zum Trotz: Im Jahr 2020 gab es weniger Insolvenzen als im vergangenem Jahr. Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Im Vergleich der 16 Bundesländer hat Baden-Württemberg drittwenigsten Insolvenzen im Jahr 2020. Ökonomen geben zu bedenken, dass das im kommenden Jahr ganz anders aussehen könnte.

Neuss/Stuttgart - Weniger Firmenpleiten trotz Corona-Krise: Ungeachtet wirtschaftlicher Turbulenzen durch die Pandemie ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Südwesten einer Studie zufolge im laufenden Jahr rückläufig. Baden-Württemberg kommt nach Berechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform gemessen an den Insolvenzen pro 10 000 Unternehmen auf 38 Fälle. Im Vorjahr waren es noch 41.

Thüringen hat niedrigste Quote

Im Vergleich der 16 Bundesländer hat Baden-Württemberg damit den drittniedrigsten Wert. Die meisten Firmenpleiten je 10 000 Unternehmen gibt es den am Dienstag veröffentlichten Daten der Auskunftei zufolge in Bremen (98 Fälle), auf den zweithöchsten Wert kommt Berlin (78). Die niedrigste Insolvenzquote weist wie schon im Vorjahr Thüringen auf (30), dahinter folgt Brandenburg (36).

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Bundesweit werden nach einer Hochrechnung von Creditreform auf Basis der November-Daten im Gesamtjahr 2020 insgesamt 16 300 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Das wären 13,4 Prozent weniger als 2019 und es wäre der niedrigste Stand seit 1993 (15 150). Staatliche Hilfsgelder und Erleichterungen im Insolvenzrecht haben die Lage im laufenden Jahr vielerorts entspannt, Ökonomen gehen aber von deutlich steigenden Pleitezahlen 2021 aus.

Die Zahl der Insolvenzen wird von mehreren Anbietern erfasst. Amtliche Zahlen für das Gesamtjahr 2020 veröffentlicht das Statistische Bundesamt voraussichtlich im März.