Unternehmen aus Baden-Württemberg erwarten höhere Kosten und mehr Bürokratie im Handel und bei Investitionen in Großbritannien. Eine Delegation aus dem Südwesten hat die Lage im Königreich sondiert.

London - Frischer Schnee auf den schottischen Bergen und im Tal schon grüne Wiesen mit grasenden Schafen: Auf der Fahrt zu einem deutschen Unternehmen in Livingston bei Edinburgh hat eine Delegation unter der Leitung der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Mittwoch die Unentschlossenheit der Natur gesehen, die im Kontrast steht zur felsenfesten Entschlossenheit des britischen Premiers Boris Johnson: Nach dem Vollzug des britischen Austritts aus der EU zum 31. Januar will er bis Jahresende ein Handelsabkommen mit Brüssel abschließen – ein „extrem enger Zeitplan“, sagt Hoffmeister-Kraut. Sie ist nach Gesprächen mit Vertretern der britischen Industriekammer und des schottischen Handelsministers einig mit deren Analyse: „dass die Gefahr des harten Brexits“ – also eine Zukunft ohne Abkommen – „noch in der Luft liegt“.