Der Corona-Krisenstab der Stuttgarter Uni-Studierendenvertreter tagt per Videokonferenz. Foto: stuvus/Christopher Behrmann

Sechs Studentenvertreter der Uni Stuttgart haben aus Anlass der Corona-Pandemie ein Infotelefon und einen Helferpool für Kommilitonen aller Stuttgarter Hochschulen eingerichtet. Angefangen hat alles mit Studierenden, die ihre Wäsche nicht mehr waschen konnten.

Stuttgart - Eigentlich hätten sie ja jetzt ihre Prüfungen schreiben müssen. „Aber nun sitzen wir alle daheim rum“, sagt Marius Lichtl. Der wegen der Coronaausbreitung ausgebremste Studienbetrieb verschafft nicht nur dem Bachelorstudenten der Luft- und Raumfahrttechnik Zeit für neue Aktivitäten. Gemeinsam mit fünf weiteren Mitgliedern der Studierendenvertretung der Uni Stuttgart (stuvus) hat er ein Infotelefon und einen ehrenamtlichen Helferpool eingerichtet. Die Gruppe gründete einen Corona-Krisenstab. Zielgruppe sind Kommilitonen aus allen Stuttgarter Hochschulen.

„Wir sammeln Manpower und sehen uns als Vermittler“, sagt Lichtl. Vorgesehen sei aber nicht Nachbarschaftshilfe im Einzelfall, sondern man wolle vor allem Hilfsorganisationen unterstützen. In welcher Art die Unterstützung ausfällt, etwa im logistischen oder organisatorischen Bereich, da will sich stuvus nicht festlegen. Das hänge auch vom Bedarf, von den individuellen Voraussetzungen und vom Wohnort der Mitstreiter ab. „Die Studis können selber entscheiden, zu welchen Einsätzen sie gehen.“ Am Montag war stuvus mit seinen Angeboten online gegangen. Bis Freitag hätten sich bereits 160 Kommilitonen zum Mitmachen gemeldet, so Lichtl. „Über diese Resonanz sind wir selber überrascht.“ Nun müsse man schauen, wie man Helfer und Bedarf zusammenbringe. Der erste Einsatz könnte bereits am Montag losgehen. Man sei bereits mit dem Roten Kreuz über Unterstützungsmöglichkeiten im Gespräch.

Angefangen hatte alles mit Waschproblemen

Angefangen hatte alles, als wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bei vielen Kommilitonen Fragen aufgekommen seien. Nicht nur zum Studienbetrieb, sondern auch ganz praktische Fragen. „Wir wollen waschen“, hätten einige Studierende aus Wohnheimen berichtet – das sei ja in Zeiten von Corona besonders wichtig. Doch mit der Schließung der Mensen sei auch der Zugang zu den Aufwertern der Chipkarten für die Waschmaschinen versperrt gewesen. Und beim Studierendenwerk sei zunächst niemand erreichbar gewesen. Also kümmerten sich die stuvus-Leute drum. Deren Vorschlag, die Waschmaschinen doch einfach auf Gratisbetrieb umzustellen, habe das Studierendenwerk jedoch abgelehnt. Man habe sich dann drauf geeinigt, dass die Mensen in der Stadtmitte, Stuttgart-Vaihingen und Ludwigsburg montags und mittwochs stundenweise geöffnet sind – aber nur zum Aufladen.

Das Infotelefon zu studentischen Fragen im Zusammenhang mit Corona bedient stuvus weiterhin – unter der Hotline 07 11/6 85-6 0751. Per E-Mail ist stuvus unter corona@stuvus.uni-stuttgart.de zu erreichen. Online findet sich auch direkt eine Anmeldung für studentische Helfer.