Vorsicht, unbefestigter Weg: Die Bahn richtet im Schlossgarten eine Umleitung ein, die nicht asphaltiert ist. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Bau von Stuttgart 21 zwingt Radfahrer und Fußgänger im Schlossgarten wieder auf einen Umweg. Der ist aber nicht einmal asphaltiert.

Die Bahn steht wegen der Wegeführung rund um die Stuttgart-21-Baustelle in der Kritik. Zu weit und zu kompliziert seien die Wege für Reisende von der Stadt zu den Gleisen und umgekehrt. Wegen des Baufortschritts droht weiteres Ungemach. Im Norden des bestehenden Bahnhofsgebäudes müssen Fahrgäste nochmals längere Wege zurücklegen, weil die Baustelle weiterwächst. Und am anderen Ende der Großbaustelle, im Bereich zwischen dem Ferdinand-Leitner-Steg und dem Planetarium, werden nun Fahrradfahrer und Fußgänger vorübergehend auf unbefestigtes Terrain geschickt.

Umleitung über unbefestigten Weg

Von Montag an gilt dort eine Wegeführung, die mit Warnhinweisen versehen ist. Es folge ein „unbefestigter Weg“ auf einer Länge von 300 Metern steht auf den Schildern, die am Fuß des Ferdinand-Leitner-Steg stehen. Wer von dort in Richtung Planetarium unterwegs ist, querte die Baustelle von Stuttgart 21 bisher auf einem eigens eingerichteten, teilweise überdachten, Weg. Der war mit einer Mittellinie fein säuberlich in einen Bereich für Fußgänger und einen für Radfahrer aufgeteilt. Dieser Weg, ein Abschnitt der Hauptradroute 1, ist dem weiteren Baufortschritt im Weg und muss deswegen verlegt werden. Allerdings ist die neue Route übers Bahnhofsdach noch nicht fertig, weswegen Passanten und Radler auf eine Umleitung geschickt werden – und deren Oberfläche ist eben nicht asphaltiert. Eine kleine Rampe führt hinunter auf das Dach eines bereits fertiggestellten Tunnelabschnitts.

Ein Sprecher der Bahn erklärt, man beginne nun mit dem Bau des Zugangs zur Bahnsteighalle vom Planetarium und von der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie aus. „Dafür muss die provisorische Geh- und Radwegverbindung zwischen dem Ferdinand-Leitner-Steg und dem Mittleren Schlossgarten in Teilen für längere Zeit wenige Meter in Richtung Bonatzbau verlegt werden.“ Der Brückenbau für diesen neuen Weg gehe in der kommenden Woche über die Bühne. Während der Arbeiten benötige man eine Umleitung durch das Baufeld. Diese werde von Montag an „voraussichtlich für fünf Tage“ eingerichtet sein. „Geplant ist, die neue, längerfristige Verbindung am Freitag, 3. Februar zu eröffnen“, erklärt der Bahnsprecher.

Neue Baugrube am Nordeingang

Auch im Norden des Bonatzgebäudes, wo die Fahrgäste zuletzt schon in weitem Bogen um die Baugruben herumgeführt wurden, hat sich zuletzt der Weg noch etwas verlängert. Auf der Fläche des ehemaligen Parkplatzes vor dem Nordeingang beginnen nun die Arbeiten am sogenannten Ver- und Entsorgungsbauwerk. Das liegt künftig einmal unter der Erdoberfläche und wird von den Geschäften und Einrichtungen im Hauptbahnhof als Logistikraum genutzt. Von kommender Woche an soll es dort in die Tiefe gehen, die Fertigstellung wird – wie auch für den Rest des Bahnhofs – für das Jahr 2025 prognostiziert.