Die Gemeinde Hemmingen hofft auf einen millionenschweren Zuschuss vom Land, um das Gebiet rund um den Bahnhof zügig auf Vordermann zu bringen.
Die Gemeinde Hemmingen hat einen weiteren Schritt getan, damit das Bahnhofsareal in naher Zukunft schöner wird, attraktiver: Sie möchte für die Umgestaltung Geld vom Land. Konkret hat der Gemeinderat beschlossen zu beantragen, dass Hemmingen in das für das Jahr 2025 vorgesehene Programm für die städtebauliche Erneuerung und Entwicklung aufgenommen werden soll. Bekommt die Kommune im Frühjahr die Zusage, erhält sie vom Land 60 Prozent der Gesamtkosten erstattet, die zum Beispiel für Sanierungen anfallen.
Zuschuss von 2,5 Millionen Euro
Baden-Württemberg greift seit mehr als 50 Jahren Kommunen finanziell unter die Arme, um Missstände, Schandflecken zu beseitigen und Quartiere weiterzuentwickeln. Anno 1971 trat das Städtebauförderungsgesetz in Kraft. Davon Gebrauch machen viele Kommunen. Hemmingen rechnet mit zuwendungsfähigen und durch Einnahmen nicht gedeckten Gesamtkosten von rund 4,2 Millionen Euro. Ergibt somit einen Zuschuss von etwa 2,5 Millionen Euro.
Mehr Wohnraum, mehr Geschäfte, mehr Grün
Ob der kommt? Der Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU) ist guter Dinge. Er hoffe darauf, dass das Land „nun konsequent“ Schritt zwei fördere, nachdem es schon den ersten Schritt unterstützt habe.
Vor gut fünf Jahren hat sich Hemmingen erfolgreich um eine Aufnahme in das Landesprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ bemüht. Es entstand ein städtebaulicher Entwurf mit dem Ziel, die innerörtlichen Brachflächen am Bahnhof zu aktivieren. Wohnraum – durch verdichtetes Bauen – soll geschaffen werden, kleinere Ladengeschäfte und Dienstleister wie Gastronomen sollen sich ansiedeln. Unter anderem sollen auch Fuß- und Radwegeverbindungen verbessert werden sowie Grünflächen angelegt und Bäume gepflanzt.
Hemmingen ist ein gefragter Wohnort
Mittlerweile hat der Gemeinderat zudem entschieden, den Bebauungsplan „Bahnhofsareal“ aufzustellen. Der Ort ist offenbar gefragt: In Hemmingen bestehe bereits seit einigen Jahren ein sehr starker Bedarf an Wohnungen und Wohnbauflächen, da sich der Ort als attraktive Wohngemeinde präsentieren könne, berichten der Rathauschef und sein Team.
Rund um den Bahnhof ist das bislang aber weniger der Fall: Hier befinde sich sowohl die brachliegende Fläche des Bahnhofareals als auch südlich davon eine große zusammenhängende Grundstücksfläche mit derzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung. Der Gemeinde selbst gehören bloß Teile des Bahnhofsareals – zwei Grundstücke zwischen der Fronstraße im Zentrum des Quartiers und der Hochdorfer Straße im Osten. Die betroffenen privaten Grundstückseigentümer sind laut der Verwaltung grundsätzlich bereit, bei der Nachverdichtung und Innenentwicklung mitzuwirken. Einige im Gebiet sehen einen Veränderungsdruck, sagt Thomas Schäfer.
Startschuss in einem Jahr möglich
In einem Jahr könnte der Startschuss für die Modernisierung fallen. Geht es nach den Gemeinderäten, hält man sich bei der Umsetzung möglichst nah am städtebaulichen Entwurf.