Defekt? In der Werkstatt wird das Rad wieder fast wie neu. Foto: Archiv/Jacqueline Fritsch

Seit bekannt wurde, dass das Flüchtlingsheim an der Villeneuvestraße in Kornwestheim zu einer Erstaufnahmestelle wird, ist die Zukunft der dortigen Fahrradwerkstatt ungewiss. Nun macht das Regierungspräsidium eine Ansage.

Der Arbeitskreis Asyl darf seine Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge weiterhin an der Villeneuvestraße betreiben. Das war zunächst unklar, weil aus dem dortigen Flüchtlingsheim bald eine Erstaufnahmeeinrichtung wird. Dafür sind auch Umbauarbeiten notwendig – ob die Fahrradwerkstatt währenddessen an dem Standort bleiben kann, musste erst abgeklärt werden. Laut Stadtverwaltung hat das Regierungspräsidium Stuttgart nun die Zusage erteilt und zwar sowohl für die Zeit der Bauarbeiten als auch für danach. „Ich freue mich sehr darüber“, sagt Oberbürgermeisterin Ursula Keck, „es ist uns als Stadtverwaltung und mir ganz persönlich enorm wichtig, die Fahrradwerkstatt des AK Asyl zu erhalten“.

Ehrenamt erhalten

Während der Bauarbeiten, die spätestens 2024 abgeschlossen sein sollen, kann es laut Stadtverwaltung dazu kommen, dass die Container umgestellt werden müssen. Diese dienen der Fahrradwerkstatt als Lager und stehen im Hinterhof der Flüchtlingsunterkunft. Wenn es dazu kommt, werde die Stadt mit dem AK Asyl vorübergehend einen anderen Standort suchen. Die Fahrradwerkstatt sei ein Anker des Ehrenamts und das müsse man erhalten, sagt auch Thomas Deines, Referatsleiter Flüchtlingsaufnahme und Integrationsförderung beim Regierungspräsidium Stuttgart.

Die Büroräume, die sich aktuell noch an der Villeneuvestraße 92 befinden, müssen wahrscheinlich umziehen. Die Stadt hat bereits eine konkrete Alternative im Blick und befindet sich in Vertragsverhandlungen.

Die Fahrradwerkstatt ist ein Angebot für und mit Flüchtlingen. Für wenig Geld können sie sich dort ein Rad kaufen oder ihren Drahtesel reparieren (lassen).