Eine Falschmeldung irritiert – die Stadt Steinheim (Kreis Ludwigsburg) verkündet eine Vollsperrung an der berüchtigten Kaufland-Kreuzung. Wie kam es dazu?
Irgendwie war von Anfang an der Wurm drin – das kann man im Rückblick auf die Falschmeldung sagen, die von der Stadt Steinheim am Donnerstag produziert worden ist und durch die Medien ging. Eine Vollsperrung sollte es an der Landesstraße zwischen Marbach und Großbottwar auf Höhe der Kaufland-Kreuzung in Steinheim geben. Wenige Stunden später stellt sich heraus: An der Sperrung ist nichts dran.
Wohl aber wird es eine Baustelle geben. Das stand auch richtigerweise in der Information auf der Internetseite der Stadt Steinheim. Die Kaufland-Kreuzung gilt als Unfallschwerpunkt. Immer wieder hatten sich schwere, ja sogar tödliche Unfälle dort ereignet. Die Behörden handeln nun und wollen die T-Kreuzung, die eigentlich ein Knotenpunkt mit einer Einmündung ist, baulich verändern.
Spät dran war man auf dem zuständigen Regierungspräsidium (RP) Stuttgart jedoch mit der Information der Öffentlichkeit. Erst wenige Tage vor Beginn der Baumaßnahme am kommenden Montag, 24. Februar, meldete sich das RP beim Steinheimer Ordnungsamt, und zwar telefonisch, um damit eine schnelle Veröffentlichung zu erwirken.
Die Ordnungsamtsleiterin nahm sich des Falls unbürokratisch an
Am anderen Ende des Hörers saß die Steinheimer Ordnungsamtsleiterin Katrin Sommer. Unbürokratisch nahm sie sich der spät gemeldeten Verkehrsbeeinträchtigung an und fertigte sogar eine Umleitungsgrafik an, damit die Autofahrer die „Vollsperrung“ umfahren könnten. Letztlich stellte sich aber heraus: Ihre Bemühungen waren vergeblich, es gibt gar keine Sperrung.
Einzige Beeinträchtigung: Rechtsabbieger aus Süden können nicht mehr in Richtung Kaufland einbiegen. „Es war ein Kommunikationsfehler“, sagt die Amtsleiterin. Sie habe selbst eine Vollsperrung aus der mündlich weitergebenen Nachricht gemacht. Ein Effekt, wie er durch das Spiel „Stille Post“ sicher so manchem bekannt ist.
Schriftlich trudelte die sogenannte verkehrsrechtliche Anordnung erst um 10 Uhr im Steinheimer Ordnungsamt ein. Aber da hatte das Verhängnis schon seinen Lauf genommen. Die Medien waren informiert – und auch auf der Internetseite der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten sowie ihrer Partnermedien ging die Kunde ins Land.
Der Abzweig soll mehr wie eine Kreuzung funktionieren
Damit die Öffentlichkeit richtig informiert wird, ergriff am Nachmittag das Landratsamt Ludwigsburg die Initiative und gab eine Pressemitteilung heraus. Darin nennt die Behörde auch Details des Umbaus. So werde die Abbiegespur verkürzt und die Dreiecksinsel rückgebaut. Der Abzweig solle wie eine Kreuzung funktionieren.
Der Umbau soll vor allem das Abbiegen entschärfen: Der Rechtsabbieger werde gezwungen, langsamer zu fahren, teilt das Landratsamt mit. Letztlich werde damit erreicht, dass die Linksabbieger aus der Steinbeisstraße und auch die Linkseinbieger aus Richtung Großbottwar den fließenden Verkehr besser einschätzen können.
Leitbaken zeigen künftig eine Trennung der Fahrspuren an
Außerdem werden mit einer Mittellinie Fahrspuren getrennt. „Diese Fahrbeziehungen haben in der Vergangenheit zu Unfällen geführt“, heißt es aus dem Kreishaus. Damit der abbiegende Verkehr nicht überholt wird, soll auf der Mittellinie mit Hilfe von Leitbaken eine Trennung von Fahrspuren umgesetzt werden.
Die Landesstraße 1100 ist während der Bauzeit durchgehend befahrbar. Auch von Großbottwar kommend kann an der Kreuzung weiterhin nach links abgebogen werden. Lediglich der Rechtsabbieger aus Richtung Süden muss bis voraussichtlich 27. Februar über den Abzweig zur Kreisstraße 1610, die Höpfigheimer Straße, umgeleitet werden.