Übung für den Ernstfall: In den verrauchten Räumen mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Brandherde lokalisieren und Dummies retten. Foto: z

In den ehemaligen Wohnheimen des Robert-Bosch-Krankenhauses fanden mehrere Feuerwehrübungen statt.

Bad Cannstatt - Für die Stuttgarter Feuerwehr war es ein Glücksfall: Das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) hat die ehemaligen Wohnheime des Klinikpersonals in den vergangenen Tagen für Übungen zur Verfügung gestellt. Die Gebäude stammen aus den 1970er-Jahren und wurden für den anstehenden Abriss geräumt.

36 Einsatzkräfte vor Ort

Löschzüge mit bis zu zwölf Fahrzeugen und bis zu 36 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Stuttgart sowie der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart, Abteilung Stammheim, durften an unterschiedlichen Übungstagen anrücken. Simuliert wurden Brände, bei denen Menschen gerettet und evakuiert werden müssen. Ein aufwendiges Training: Atemschutztrupps lokalisierten mögliche Brandherde in den mittels Theater-Nebelmaschinen „verrauchten“ Räumlichkeiten und brachten gefährdete Personen (Dummies) in Sicherheit. Verschlossene Türen wurden mit Spezialwerkzeug schnellstmöglich aufgebrochen. Begleitend wurden der Aufbau einer Wasserversorgung und die „Entrauchung“ der Gebäudeteile geübt.

Hochhausbrand wird simuliert

All dies dient dazu, wichtige Handlungsabläufe zu trainieren. „Für die Feuerwehr Stuttgart sind realitätsnahe Übungen sehr wichtig. So wird sichergestellt, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt“, erläutert Daniel Anand, Pressesprecher der Branddirektion Stuttgart. „Eine Besonderheit war auch, dass hier das Hochhausbrandkonzept der Feuerwehr Stuttgart trainiert werden konnte“, so Anand. In den kommenden Tagen sind noch weitere Übungen unter anderem der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart, Abteilung Wangen, geplant.

Campus mit fünf Wohntürmen geplant

Im Dezember beginnen dann die Entkernungsarbeiten der in die Jahre gekommenen Gebäude. An ihrer Stelle entsteht ein Campus mit fünf unterschiedlich hohen quadratischen Wohntürmen, die insgesamt 324 moderne Wohneinheiten für RBK-Mitarbeitende beherbergen werden. Unter den Wohngebäuden wird eine Tiefgarage mit rund 920 Stellplätzen gebaut, in einem zusätzlichen Neubau werden Verwaltungsflächen sowie eine neue Rettungswache untergebracht.

Infrastruktur für Klinikpersonal

Auf eine besucher- und familienfreundliche Infrastruktur wird geachtet: In den Erdgeschossflächen wird es einen rund um die Uhr geöffneten Supermarkt und eine Bäckerei geben. Diese beiden Angebote stehen außer den RBK-Mitarbeitenden auch den Patienten, Besuchern, Anwohnern des Burgholzhofes sowie der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Bewohner und Bewohnerinnen können zudem eine zentrale Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsbereich, einen zentralen Waschsalon sowie eine firmeneigene Kita mit 60 Plätzen nutzen.

Aufwertung des Campus

Die Gesamtbaumaßnahme soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Professor Mark Dominik Alscher, Medizinischer Geschäftsführer des Robert-Bosch-Krankenhauses, verweist auf die Aufwertung, die der neue Campus für das RBK bringen wird: „Wir freuen uns, unseren Mitarbeitenden dadurch attraktiven, modernen Wohnraum zu moderaten Mietkonditionen anbieten zu können.“

Die Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH (RBK) ist ein von der Robert Bosch Stiftung getragenes Krankenhaus. Seit 1978 zählt das Robert-Bosch-Krankenhaus zu den Akademischen Lehrkrankenhäusern der Universität Tübingen. Mit 1041 Betten nehmen das RBK, seine Standorte Klinik Charlottenhaus und Klinik Schillerhöhe sowie die Klinik für Geriatrische Rehabilitation im Jahr bis zu 40 000 Patienten stationär auf. Rund 3000 Mitarbeiter und Mitarbeiter sind beim RBK beschäftigt. Forschungsinstitute zur Klinischen Pharmakologie und zur Medizingeschichte sind dem Krankenhaus angegliedert. Mehr Informationen unter www.rbk.de.