Feiertag in der leeren EWS-Arena: Die Spieler von Frisch Auf Göppingen bejubeln den Überraschungssieg gegen die Rhein-Neckar Löwen. Foto: Baumann

Damit haben nur die Superoptimisten bei Frisch Auf Göppingen gerechnet: Der Handball-Bundesligist entzaubert die Rhein-Neckar Löwen mit 34:32. Hält das Hoch auch im nächsten Derby am Donnerstag an?

Göppingen - Sie tanzten, sie hüpften, sie jubelten ausgelassen: Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen hat im baden-württembergischen Derby den Favoriten Rhein-Neckar Löwen mit 34:32 (19:17) entzaubert und damit erstmals in dieser Saison einen der Großen der Liga bezwungen. „Das war von uns 60 Minuten Kampf, Kampf und nochmals Kampf“, sagte der starke Göppinger Kreisläufer Kresimir Kozina. Wobei das Frisch-Auf-Team selbst ohne seinen verletzten Spielmacher Janus Smarason über weite Strecken auch spielerisch überzeugte. „Unsere erste Halbzeit war top. Wir gingen volles Tempo und haben gute Lösungen gefunden. 19 Tore gegen die Löwen sagen vieles. Dieses Spiel hätte eine volle Halle verdient gehabt“, sagte der Göppinger Trainer Hartmut Mayerhoffer, dessen Team nun 19:13 Punkte aufweist.

Kastelics entscheidende Paraden

Das Duell mit den Löwen war mit dem 24:22-Arbeitssieg vom vergangenen Sonntag gegen Kellerkind Eulen Ludwigshafen nicht zu vergleichen – doch eine Parallele gab es: Der eingewechselte Torwart Urh Kastelic wehrte in der entscheidenden Phase die wichtigen Bälle ab. Beim 31:30 entschärfte der slowenische Nationalkeeper einen Wurf des Schweizer Spielmachers Andy Schmid. Beim 32:30 war Kastelic in Göppinger Unterzahl gegen den frei vor ihm auftauchenden Uwe Gensheimer nicht zu bezwingen. Der kroatische Neuzugang Josip Bozic-Pavletic machte in seinem ersten Spiel mit seinem Treffer zum 33:30 praktisch den Deckel drauf. Für den Sportlichen Leiter Christian Schöne stand danach fest: „Auch wenn es uns manche Kritiker absprechen, in unserer Mannschaft ist eine Entwicklung festzustellen.“

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Beste Werfer für Frisch Auf waren Marcel Schiller (10/3), Sebastian Heymann, Jacob Bagersted und Kozina (je 5). Für die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb traf Nationalmannschafts-Kapitän Gensheimer (10/5) am besten. „Jetzt brauchen wir das gleiche Feuer im nächsten Spiel gegen den TVB Stuttgart. Wir müssen den Sieg bestätigen, sonst ist der Erfolg gegen die Löwen nichts Wert“, sagte Kozina. Bereits an diesem Donnerstag (19 Uhr) kommt der Nachbar aus der Landeshauptstadt, der am Sonntag bei der MT Melsungen mit 30:28 gewann. Es dürfte erneut heiß hergehen in der EWS-Arena, auch wenn die Halle leider leer sein wird.

Aufstellungen

Frisch Auf Göppingen Rebmann (1.-25., 37.-39. Minute), Kastelic (25.-60.); Neudeck (ne.), Theilinger, Kneule 2 Tore, Heymann 5, Bagersted 5, Ellebaek 1, Schiller 10/3, Goller 1, Bozic-Pavletic 1, Hermann (ne.), Zelenovic 4, Kozina 5.

Rhein-Neckar Löwen Palicka (1.-60.), Späth (be einem 7m), Katsigiannis (ne.); Schmid 4, Gensheimer 10/5, Kirkelökke 4, Patrail 1, Tollbring, Ahouansou 1, Abutovic, Lagergren 4, Groetzki 2, Gislason 1, Nielsen, Nilsson 1, Kohlbacher 4.