Foto: Silas dpa/Silas Stein

Es ist der Albtraum für viele Menschen: ein Überfall in der eigenen Wohnung. In einem Fall in Stuttgart-Möhringen sind drei schwer bewaffnete Täter besonders hemmungslos vorgegangen.

Ein betagtes Ehepaar ist am Montagabend bereits früh schlafen gegangen. Als die beiden Senioren in ihrem Bett liegen, bemerken sie zunächst nicht, dass sich gegen 21.50 Uhr äußerst unliebsamer Besuch ankündigt. Drei Männer hebeln die Haustür der Wohnung an der Trochtelfinger Straße in Möhringen auf. Sie durchsuchen zunächst die Wohnung – und stoßen dabei offenbar auch auf einen Tresor.

Was dann geschieht, klingt wie ein Albtraum. Die Täter wecken die schlafenden Bewohner und fordern unter Androhung von Gewalt die Herausgabe des Tresorschlüssels. Sie sind dabei mit einer Pistole und mit einem Schlagstock bewaffnet. Während einer der Täter bei der Frau bleibt, gehen die beiden anderen mit dem gefesselten Mann in den Keller und stehlen aus dem Safe Bargeld in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Doch die Täter rechnen nicht mit der Reaktionsschnelligkeit der Bewohner. Dem Ehepaar gelingt es, sich dem Zugriff zu entziehen und sich in einem Raum einzuschließen. Die drei Männer haben offenbar, was sie wollen, und flüchten in unbekannte Richtung. Alarmierte Polizeibeamte fahnden ohne Ergebnis nach dem Trio, auch ein Polizeihubschrauber ist vergeblich im Einsatz.

Angesichts des Vorgehens, der Uhrzeit und der Bewaffnung stellt sich für die Polizei die Frage, ob die Täter rein zufällig eine Wohnung erwischt haben, in der jemand zu Hause war. Bei den vielen Einbrüchen der jüngeren Vergangenheit suchten sich die Täter meist verwaiste Räume, um nicht erwischt zu werden. Und auch bei der Beute ist auffällig, dass außer dem Tresorinhalt nach ersten Erkenntnissen wohl nichts gestohlen worden ist. Waren die drei Männer also womöglich gut informiert und gezielt auf das Geld im Safe aus? Die Überprüfung dieser Theorie gehört zu den weiteren Ermittlungen. Offiziell lautet der Tatvorwurf schwere räuberische Erpressung.

Einer der Täter soll etwa 25 Jahre alt sein, seine beiden mutmaßlichen Komplizen zwischen 40 und 45 Jahre. Sie waren schlank, schwarz gekleidet und maskiert. Alle drei sprachen Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 beim Raubdezernat zu melden.