Mit 3:0 bezwingt Deutschland Frankreich im U21-EM-Halbfinale – und trifft nun zum zweiten Mal auf England. Das sagen die Beteiligten.
Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht im Endspiel der Europameisterschaft. Am Mittwochabend bezwang das Team von Trainer Antonio Di Salvo Frankreich mit 3:0 (2:0). Auch VfB-Stürmer Nick Woltemade steuerte wieder einen Treffer bei – es war sein sechster im Turnierverlauf.
Den Finaleinzug fasst der 23-Jährige in einem Wort zusammen: „Krass.“ Dass sich der Kern der Mannschaft „seit sieben, acht Jahren“ kenne, sei besonders. „Es ist schön, dass unsere Jugendzeit mit dem größten Spiel, das du auf dieser Ebene spielen kannst, endet. Deshalb freuen wir uns sehr. Es war ein langer Weg. Langsam sind wir auch alle ein bisschen müde“, sagte Woltemade. Er und seine Teamkollegen hätten „alle im Verein eine gute Saison gespielt. Ich glaube es gab selten einen Jahrgang, der so viele Bundesliga-Minuten hatte. Jetzt haben wir die nächste Topnation aus dem Weg geräumt.“
U21 auch dank überragendem Atubolu im Finale
Entscheidenden Anteil hatte daran auch Torhüter Noah Atubolu. „Wir sind noch nicht fertig. Wir haben noch ein großes Ziel, es geht noch weiter“, sagte der Schlussmann des SC Freiburg, der Manuel Neuer als Rekordtorhüter der deutschen U21 ablöste. „Das war mein wichtigstes und bestes U21-Spiel“, sagte Atubolu, der mehrfach gegen die Franzosen rettete.
Lob gab es dafür auch von Trainer Di Salvo: „Noah spielt eine überragende Europameisterschaft. Wir haben ihn schon vor drei Jahren dazu geholt, weil wir wussten, dass er ein Top-Torhüter ist, ein Talent. Ich habe davon keine Ahnung, aber die Torhüter-Trainer haben gesagt, nimm ihn dazu. Und deswegen hat er es verdient, so viele Spiele zu spielen.“
Wiedersehen mit England: „Mit viel Selbstvertrauen in das Finale gehen“
In den Lobgesang stimmten auch die Mannschaftskameraden mit ein. „Es ist brutal, was er geleistet hat. In solchen Spielen brauchst du so einen Keeper“, sagte Mittelfeldmann Rocco Reitz. Für ihn sei das Finale gegen England an diesem Samstag (21 Uhr/Sat.1) „das größte Spiel bislang“.
„Einfach geil, das ist das, was wir uns erhofft haben“, sagte Torschütze Nelson Weiper. „3:0 Frankreich weggeschickt - und jetzt wollen wir noch die Engländer wegschicken.“ Es ist das zweite Aufeinandertreffen mit England, trotz Komplett-Rotation hatte Deutschland in der Vorrunde mit 2:1 gewonnen. Etwas derb auf den Punkt brachte es Brajan Gruda: „Das Spiel aus der Gruppenphase ist jetzt scheißegal. Ein Finale spielt man nicht, ein Finale gewinnt man – würde ich sagen.“
Für DFB-Coach Di Salvo hat das erste Aufeinandertreffen mit England ebenfalls keine Aussagekraft mehr. „Für das Spiel in der Vorrunde können wir uns nichts kaufen. Aber wir können mit sehr viel Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein in das Finale gehen, und das tun wir“, sagte der DFB-Trainer.
Er dürfte dabei auch wieder auf Nick Woltemade setzen, der in der Vorrunde gegen die „Three Lions“ geschont wurde. „Ich glaube der Trainer sollte schon wissen, dass er mich lieber aufstellt“, sagte der VfB-Stürmer mit einem Augenzwinkern. Ob er nochmal trifft? Im Grunde sei ihm das egal: Der „Finalsieg mit einem Tor“, das sei das Optimum, so Woltemade. „Geht aber auch ohne Tor, Hauptsache wir gewinnen das Ding.“