Starker Auftritt am Reck: Turner Timo Eder. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

AN den ersten beiden Wettkampftagen des DTB-Pokals in der Stuttgarter Porsche-Arena haben vor allem die Nachwuchskräfte des Deutschen Turner-Bundes überzeugt. Zum Beispiel Lokalmatador Timo Eder.

Er winkte ins Publikum – fast ein wenig schüchtern. Er suchte nach bekannten Gesichtern auf den Zuschauerrängen. Und als er dann von der ehemaligen Spitzenturnerin Kim Bui zum Interview gebeten wurde, hatte er ein wenig Mühe, die passenden Worte zu finden. Am Ende gelang es Timo Eder aber doch ganz gut, seinen Gefühlszustand zu beschreiben: „Ich freue mich.“

Das war kein Wunder, schließlich hatte der 17-Jährige am Samstag in der Stuttgarter Porsche-Arena im Prinzip die deutsche Turnerehre gerettet. Beim DTB-Pokal holte der junge Mann aus Ludwigsburg in den Gerätefinals der Junioren zweimal Silber. Erst am Reck, kurz darauf am Boden. Was auch seinen Trainer begeisterte. „Das war richtig gut“, freute sich Thomas Andergassen, einst Nationalmannschaftsturner, und ergänzte: „Timo hat aufgrund von Verletzungen noch nicht so viele internationale Wettkämpfe bestritten. Daher war das sehr wichtig für ihn.“ Ebenfalls Zweiter wurde Daniel Mousichidis (Schwalbach) am Pauschenpferd. Und dann setzte Maxim Kovalenko noch einen drauf. Der 17-Jährige aus Heusweiler siegte bei den Junioren am Sprung.

Andreas Toba hat erst Glück, dann Pech

Die Youngster haben damit den Arrivierten die Show gestohlen in der Porsche-Arena. Denn ansonsten setzte sich der Eindruck vom Vortag ein wenig fort. Am Freitag waren in der Team Challenge der Männer die Übungen der deutschen Vertreter immer wieder von Fehlern gezeichnet. Nur Dario Sissakis (24) aus Berlin schaffte es am Sprung ins Finale, wo er Fünfter wurde.

Andreas Toba rückte lediglich aufgrund einer Verletzung eines anderen Turners in das Ringe-Finale nach. Damit war das Glück allerdings aufgebraucht. Der 32-Jährige aus Hannover zeigte zwar eine starke Übung, patzte aber beim Abgang – was ihn mächtig fuchste. „Das ist mir noch nie passiert“, sagte er, „das ist mir ein bisschen peinlich.“

Vor den Gerätefinals der Männer und der Junioren hatte am Samstag die Team Challenge der Frauen stattgefunden. Auch hier lief es für die beiden deutschen Teams alles andere als reibungslos. Zum Beispiel musste Europameisterin Emma Malewski sowohl am Schwebebalken als auch am Stufenbarren vom Gerät. „Es gab gute Dinge, aber auch schlechte“, resümierte Bundestrainer Gerben Wiersma nach den Plätzen sieben und zehn für seine Teams. Immerhin haben es drei Turnerinnen in die Gerätefinals am Sonntag (10 Uhr) geschafft: Karina Schönmaier (Sprung), Meolie Jauch (Stufenbarren) und Jessica Schlegel (Schwebebalken). Am Sonntagnachmittag (14.30) findet zudem der Mixed-Cup statt.