Die Hagia Sophia soll in eine Moschee umgewandelt werden. Foto: dpa/Emrah Gurel

Der türkische Präsident Erdogan will die ehemalige Kirche Hagia Sophia zur Moschee umwandeln. Zwar erfreut das seine muslimischen Wähler, die wichtige Gruppe der Jungwähler in der Türkei hat jedoch andere Sorgen, meint Türkei-Korrespondentin Susanne Güsten.

Istanbul - Recep Tayyip Erdogan muss tief in der Klemme stecken, wenn er sich zu einer solchen politischen Verzweiflungstat gezwungen sieht: Die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee erfreut zwar seine islamistischen und nationalistischen Wähler, aber damit endet auch schon der politische Nutzen für den Präsidenten, der immer mehr an Popularität verliert. Die Islamisten wählen ihn sowieso. Die wichtige Gruppe der Jungwähler in der Türkei dagegen interessiert sich kaum für die Hagia Sophia und macht sich mehr Sorgen um fehlende Arbeitsplätze.