Seine Tochter hatte das Virus aus Mailand mitgebracht: Hans Bösmüller, Pathologe an der Uniklinik in Tübingen, war auf der Infektionsstation in Quarantäne und arbeitet seit einigen Wochen wieder. Der Oberarzt ist selbst ins Zentrum der Forschung gerückt. Foto: Horst Haas

Hans Bösmüller, Pathologe an der Uniklinik Tübingen, ist als einer der Ersten im Land an Covid-19 erkrankt. „Mein Blut ist begehrt“, sagt der 59-Jährige und erzählt, was anders war mit dem Virus im Körper.

Tübingen - Nichts schmeckte mehr wie früher. Der Käsekuchen war süßer, der Kaffee ungewohnt bitter, der Räucherfisch viel zu stark geräuchert. Wie ein Geschmacksverstärker hat das Coronavirus bei Hans Bösmüller gewirkt. „Und dann war da noch etwas Seifiges, das nicht mehr wegging“, erzählt der 59-jährige Pathologe am Tübinger Uniklinikum. Anfangs dachte er, dass sei eine Folge, seiner chronischen Nebenhöhlenentzündung. Und er machte sich keinen Kopf, doch bald wurde er eines Besseren belehrt.