Weil er den Treffer zum 2:1 zu ausgiebig vor der Fankurve feierte, schickte Schiedsrichter Florian Badstüber Naouirou Ahamada mit Gelb-Rot vom Platz. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart lässt beim 2:2 in Hoffenheim nichts aus. Womöglich zieht es ihn noch im Winter nach England. Nach der Partie in Hoffenheim äußert sich der Sportchef – auch zu einem möglichen Abgang von Alexis Tibidi.

Naouirou Ahamadas Start ins Fußballjahr 2023 hätte besser laufen können. Beim 1:1 gegen Mainz verschuldete er den Elfmeter zum Ausgleich, am Dienstagabend beim 2:2 bei der TSG Hoffenheim erwischte der Profi des VfB Stuttgart gleich zu Beginn zwei schlechte Momente. Ein haarsträubender Fehlpass nach fünf Minuten blieb noch ohne Folgen. Sechs Minuten später wurde der zweite Fehler Ahamadas bestraft. Nach einer Flanke klärte der Mittelfeldspieler einen Ball zu kurz und zu zentral. Andrej Kramaric bedankte sich mit der 1:0-Führung.

Fast eine Halbzeit lang wirkte der Mittelfeldspieler nicht anwesend. Ehe er in der Nachspielzeit mit einem lichten Moment überraschte. Sein Zuspiel verwertete Serhou Guirassy zum Ausgleich. Und es kam noch besser: Auch am zweiten Stuttgarter Treffer durch Wataru Endo (77.) hatte der Franzose per Hereingabe seinen Anteil. Um danach mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen – weil er vor dem Fanblock feiert. Was für ein Abend!

Zieht es Ahamada zu Crystal Palace in die Premier League?

Anschließend verschwand Ahamada wortlos in den Katakomben. Und konnte sich so auch nicht zu den Gerüchten äußern, die Tags zuvor aus Frankreich und England nach Stuttgart gedrungen waren. Der 20-Jährige soll beim Premier-League-Zwölften Crystal Palace hoch im Kurs stehen – und einem Wechsel in die britische Hauptstadt nicht abgeneigt sein. Ein möglicher Abgang käme überraschend, hatte der Franzose seine Rolle im Mittelfeld des VfB in dieser Spielzeit doch endlich gefunden. In 17 Spielen dieser Saison stand er 17-mal in der Startelf.

Doch was heißt das schon, wenn die beste Liga der Welt anklopft? Palace-Trainer Patrick Viera soll große Stücke auf seinen Landsmann halten. Und Geld dürfte keine große Rolle spielen. Eine Ablöse im höheren einstelligen Millionenbereich für Ahamada (Vertrag bis 2025) scheint realistisch.

„Es gibt keine Einigkeit mit einem Verein. Und an den Gerüchten möchte ich mich nicht beteiligen,“ erklärte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach der Partie in Hoffenheim.

Auch Alexis Tibidi könnte bald vom Hof gehen

Geld könnte er jedenfalls gut gebrauchen. Der Wolfsburger Josuha Guilavogui (32) steht beim Abstiegskandidaten nach Abschluss der Hinrunde weiter hoch im Kurs. Eine Million Euro wollen die Wolfsburger ein halbes Jahr vor Ende von Guilavoguis Laufzeit für den Franzosen noch erlösen. Doch seit Dienstagabend scheint klar – der VfL Wolfsburg will den Spieler nicht ziehen lassen. „Ich möchte auch vieles, das geht auch nicht alles. Ich sehe im Moment keinen Grund, warum wir Joshua Guilavogui abgeben sollten“, sagte der Wolfsburger Sportdirektor Marcel Schäfer.

Die Kassen beim VfB sind derweil leer, weshalb Verkäufe vorne anstehen. Von Naouirou Ahamada – und möglicherweise auch von Alexis Tibidi. Der Stürmer, der in Stuttgart in der Vergangenheit vor allem durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen und seit vergangenem Sommer an den SCR Altach nach Österreich verliehen ist. Dort hat der 19-Jährige sportlich aufhorchen lassen, was offenbar bis in seine Heimat Frankreich vorgedrungen ist. Erstligist ES Troyes würde Tibidi gerne verpflichten. Für VfB-Sportchef Wohlgemuth gäbe es bis zum 31. Januar noch viel zu tun. Denn der Deal müsste auch noch mit Altach abgestimmt werden. „Es ist möglich, dass sich in den nächsten Tagen etwas tut. Aber da gehören drei Parteien dazu“, so Wohlgemuth.