Türkspor-Mittelfeldspieler Mevlüt Köse führt gegen zwei MTV-Akteure den Ball. Das starke Spitzenspiel entschied der MTV Stuttgart mit 4:2 für sich. Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Trotz guter Leistung unterliegen die Bezirksliga-Fußballer von Türkspor Stuttgart dem Tabellenführer MTV Stuttgart nach einer packenden Partie mit 2:4.

Bad CannstattEs müsste schon viel schieflaufen, wenn Türkspor Stuttgart und der MTV Stuttgart bis zum Schluss nicht in Titelreichweite wären. Gestern im direkten Duell zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellenführer zeigten beide Teams eine ganz starke Leistung und stellten unter Beweis, warum sie vorne in der Liga dabei sind. Der Spitzenreiter MTV hatte letztlich nicht ganz unverdient die Nase vorn und siegte mit 4:2 (0:1). Insgesamt hatten die Gäste in Summe die größeren Chancen, häufig hieß das Duell MTV-Offensivmann Patrick Backes gegen Türkspor-Schlussmann Aziz Sener. Der Schlussmann behielt meistens die Oberhand, nur in der 68. Minute konnte Backes nach einem Eckball Sener bezwingen – der Treffer bedeutete das 2:2 und fortan schien bei den Gastgebern die Puste nachzulassen und die Gäste liefen einige gefährliche Konter. „Uns fehlen derzeit noch drei, vier gute Leute, um in der Schlussphase für frischen Wind zu sorgen. Das hat man gegen den MTV gemerkt“, so einer der Türkspor-Spielertrainer, Damir Bosnjak, der ebenfalls zur angesprochenen Klientel zählt. In der 83. Minute starteten die konditionell fitter wirkenden Gäste wieder einen Konter, liefen in Überzahl auf das Türkspor-Gehäuse zu. Raphael Hahn legte schön ab auf Nico Springer und dieser brachte den Tabellenführer erstmals in der Partie in Führung. In der Schlussminute sorgte Fadi Odesh für die endgültige Entscheidung. Doch auch die Gastgeber hätten das Feld als Sieger verlassen können, vieles spielte ihnen in die Karten. „In der ersten Hälfte haben wir stark und ballsicher gespielt, praktisch ein Powerplay aufgezogen“, so Bosnjak. Vor allem Daniel Bosnjak und Erdal Koyuncu setzten mit Diagonalbällen die Außenspieler Mustafa Yesildaglar, Haris Vrabac und Alper Arslan oft schön in Szene. Diese bogen auch zielgerichtet in den Strafraum ein, doch die Probleme der Vorsonntage spiegelten sich auch im Spitzenspiel wider. „Der entscheidende Pass kam im letzten Drittel nicht an, sodass wir uns selbst unserer Gefährlichkeit beraubt haben“, so der zweite Türkspor-Spielertrainer, Kerem Arslan, der sich kurz vor dem Ende noch einwechselte. Jedoch waren die kompakt stehenden Gäste ebenfalls ballsicher und stets gefährlich nach vorne. Einmal war der MTV aber nicht wachsam und prompt lag der Ball im Netz. Vrabac flankte und Admir Osmanovic köpfte völlig freistehend zum 1:0 (41.) für die Hausherren ein. Bei dieser Aktion verletzte sich MTV-Schlussmann Marc Wulle und musste – mangels Alternativen – durch Feldspieler Dani Odesh ersetzt werden.

Vieles sprach nach der Pause also für Türkspor, doch bereits in der 46. Minute fiel das 1:1. Der ansonsten starke Sener unterschätzte einen Befreiungsschlag, Kevin Rock spritzte dazwischen und schob zum 1:1 ein. Dennoch hatte Türkspor wenig später wieder alle Trümpfe in der Hand. Der MTV-Aushilfskeeper brachte Koyuncu im Strafraum zu Fall und der gute Schiedsrichter Friedrich zeigte zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Alper Arslan verwandelte zum 2:1 (56.). Danach schienen die Gäste angeschlagen und Türkspor hatte nun wieder Oberwasser, aber „wir haben es nicht verstanden, nachzulegen“, so Kerem Arslan, „ein drittes Tor hätte die Entscheidung bedeutet“. So berappelten sich die Gäste allmählich wieder und bekamen in der 67. Minute einen ebenfalls gerechtfertigten Foulelfmeter zugesprochen – Kevin Rock schoss jedoch neben das Tor. Doch bereits eine Minute später traf Backes zum Ausgleich und führte damit den Spitzenreiter wieder Richtung Sieg und Tabellenspitze.

Türkspor Stuttgart: Sener; Coskun (84. Eroglu), Yilmaz, Sufaj , Yesidaglar, Köse (80. Kerem Arslan), Daniel Bosnjak, Koyuncu, Vrabac, Alper Arslan, Osmanovic.

MTV Stuttgart: Wulle (43. Dani Odesh); Schulz, Cehic, Fadi Odesh, Graham, Türköz (67. Tewelde), Melling (65. Rangelov), Springer (90. Tunco), Backes, Rock, Hahn.