Für die Uni Hohenheim ist Präsenzlehre „ein wichtiges Anliegen“. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Stuttgarter Universitäten wollen weiter in Präsenz lehren. Pläne zu mehr Homeoffice für Mitarbeitende gibt es nicht – trotz Energiesparplan der Landesregierung.

Die Universitäten Hohenheim und Stuttgart planen, auch im kommenden Wintersemester in Präsenz zu lehren. Das bestätigten Sprecher beider Universitäten. „Die Rückkehr zur reinen Online-Lehre ist für uns derzeit keine Option“, teilt Lydia Lehmann von der Universität Stuttgart mit. Für die Hohenheimer Universität sei die Präsenzlehre „ein wichtiges Anliegen“, so Florian Leonhardmair von der Pressestelle der Uni Hohenheim. Was laut Leonhardmair bislang nicht geplant sei: Uni-Personal verstärkt ins Homeoffice zu schicken, um Energie zu sparen. Auf einem Krisengipfel im Juli hatte die baden-württembergische Landesregierung einen Fünf-Punkte-Plan beschlossen, um Strom und Gas zu sparen. Ein Punkt: auf Homeoffice setzen. So könne man im Idealfall Gebäude tageweise schließen, heißt es in dem Plan. Zwar hat die Landesregierung die eigenen Einrichtungen verpflichtet, die Punkte zu prüfen. Es handelt sich aber um Empfehlungen. Die Unis können entscheiden, bei welchen Punkten sie es für sinnvoll halten, diese umzusetzen.

Energieverbrauch verlagert sich nur

Dass mit mehr Homeoffice viel Energie gespart werden könne, glaubt Leonhardmair nicht: „Gesamtgesellschaftlich wäre der Einspareffekt vermutlich eher gering, da dann zu Hause mehr Energie verbraucht wird.“ Auch an der Universität Stuttgart möchte man laut Lehmann nicht vollständig ins Homeoffice zurückkehren. Wo es möglich ist, würden Beschäftigte aber seit der Corona-Pandemie auch von zu Hause arbeiten.

Dass Angestellte nur im Homeoffice arbeiten, sieht der Plan der Landesregierung ohnehin nicht vor. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bewertet aber selbst ein Mehr an Homeoffice kritisch. Private Stromkosten würden steigen, so Matthias Bauer: „Der Arbeitgeber verlegt die Kosten einfach auf den Mitarbeiter.“