Melancholie wird durch Kunst erst schön. Oder? Foto: Imago//Antonio Gravante

In Zeiten der Krise sucht der Mensch Trost und Empathie. Doch woher nehmen? Neben dem einen oder anderen Kochrezept wird oft die Kultur als Trostmaschine ins Feld geführt. Ein Gedanke, der seine Tücken hat.

Wer wollte auf Trost verzichten? Wer wünschte sich in seelischer Not nicht den Zuspruch anderer, ein Beistehen, ein Für-den-anderen-da-Sein? Wenn Menschen verunsichert und verängstigt sind, wenn Pandemien umgehen, Kriege ausbrechen oder Klimaveränderungen den Untergang der Menschheit einzuläuten scheinen, dann hat der Trost Hochjunktur. Und ja, wer möchte etwas gegen den Trost sagen, gegen Gesten oder Worte, die, so das Lexikon, „jemanden in seinem Leid, seiner Niedergeschlagenheit aufrichten“?