Das offene Zelt „Habibi-Dome“ hat seinen Ursprung in Griechenland. Foto:  

Der Habibi-Dome steht vom 2. bis 27. September wieder im Römerkastell. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können dort kostenlos an unterschiedlichen Angeboten teilnehmen. Ein wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit in dem Stadtteil.

Das arabische Kosewort „Habibi“ ist seit einigen Jahren in Deutschland vor allem bei Jugendlichen beliebt. In der Regel wird das Wort nicht mehr in seiner ursprünglichen Bedeutung „Liebling“ verwendet. Viel mehr wird es unter guten Freunden auch als Anrede benutzt.

Dementsprechend stellt der Habibi-Dome im Hallschlag einen Ort dar, der von zahlreichen Einrichtungen und Anwohnern genutzt und bespielt werden soll. Errichtet wurde es von der kleinen Initiative Home not Shelter! Stuttgart, die vor allem in dem Stadtteil und im benachbarten Münster aktiv ist. Ziel des Projekts ist, Bürgerinnen und Bürgern mehr Raum für die Mitgestaltung des Stadtteils zu bieten, sich zu vernetzen und so die Nachbarschaft zu stärken.

Foodsharing-Aktion am 9. September

Am Freitag, 2. September, findet von 16 Uhr an zum Auftakt des „Habibi-Monats“ ein großes Picknick auf dem Exerzierplatz statt. Jeder soll seine persönliche Lieblingsspeise mitbringen. Ab dem darauffolgenden Montag folgen bis zum 27. September täglich außer sonntags offene und kostenlose Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Unter dem Motto „Gute Lebensmittel genießen und mitnehmen statt wegwerfen“ verteilt die Gruppe „Nachhaltig im Hallschlag“ beispielsweise am Freitag, 9. September, von 14 bis 17 Uhr Obst, Gemüse und Backwaren, die sonst im Müll gelandet wären. „Es sind alle Altersgruppen eingeladen“, sagt Projektleiterin Lisa Langosch. Die Foodsharing-Aktion sei zugleich der Auftakt eines Beteiligungsprozesses im Hallschlag. „Bis Dezember wollen wir unter anderem mit einer Umfrage herausfinden, was die Bürger gerne zu mittagessen.“ Ziel sei es, bestehende Mittagstische im Stadtteil weiter zu entwickeln und diese besser zu vernetzen. „Denkbar wäre auch, dass ein entsprechendes Angebot von Einrichtung zu Einrichtung wandert. Wir wollen in erster Linie auch mehr Orte des Miteinanders schaffen“, sagt Langosch, die den Habibi-Dome dementsprechend auch als tollen Raum sieht, um das Thema Nachhaltigkeit im Hallschlag voranzubringen.

Habibi-Dome 2020 erstmals in Münster

Seinen Ursprung hat der Habibi-Dome im Jahr 2016 in Nordgriechenland. Er sollte Menschen, die auf ihrer Flucht an Europas Außengrenzen angekommen waren, einen Rückzugsort bieten. Ziel war, dass die Menschen das Zelt selbstbestimmt und eigenverantwortlich nutzen konnten. Seitdem wurde der Habibi-Dome schon in vielen verschiedenen Zusammenhängen aufgestellt. Im August 2020 stand solch ein Zelt erstmals in Stuttgart-Münster. Er sollte in der Pandemie isolierten Anwohnern, auch den Flüchtlingen aus der Unterkunft an der Burgholzstraße, als Treffpunkt an der frischen Luft dienen. Im vergangenen Jahr wurde der Dome dann erstmals im Römerkastell aufgestellt.

Unterstützt wird das Projekt vom Jugendmigrationsdienst und vielen Akteuren aus Stuttgart und dem Stadtteil. Weitere Infos und das Programm sind unter www.homenotshelter.com/habibi2022/ zu finden.