König Charles III. geht die Dinge anders an wie seine Mutter Queen Elizabeth II. Foto: AFP/AARON CHOWN

Nach der Einigung mit dem britischen Premierminister über das Nordirlandprotokoll wird die EU-Kommissionschefin auf Schloss Windsor empfangen. Adelsexperten kritisieren die politische Einmischung des Königs.

Nach dem Treffen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak wurde die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagabend von König Charles III. auf Schloss Windsor empfangen. In dem Gespräch ging es um die Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien. Nach der Einigung im langjährigen Streit über die Brexitregeln in Nordirland sprachen die beiden von einem neuen Kapitel nach den Brexit-Querelen.

Von der Leyen postete ein Foto des Treffens mit dem Monarchen auf Twitter. Sie ist darauf beim Handschlag mit dem König zu sehen. Beide lächeln sich herzlich an. Es sei bei dem Treffen unter anderem um die Unterstützung für die Ukraine und den Kampf gegen die Klimaerwärmung gegangen, schrieb die EU-Kommissionschefin.

Die Vereinbarung mit der EU ist politisch nicht unumstritten. Brexit-Hardliner wie Ex-Premierminister Boris Johnson und Politiker der nordirischen Protestantenpartei hatten Sunak davor gewarnt, Zugeständnisse an die EU zu machen. Es gilt daher als heikel, dass sich der König unmittelbar nach der Verkündung des Abkommens mit der EU-Kommissionschefin traf. Normalerweise hält sich der Monarch in Großbritannien aus Themen, die als parteipolitisch gelten, streng heraus. Kritiker monierten, Sunak wolle den König einspannen, um seinem Deal mit der EU mehr Legitimation zu verliehen und verletze damit die Verfassungsprinzipien des Landes.

Royalexperten kritisieren das Treffen

Ex-BBC-Royalexperte Peter Hunt bezeichnete das Treffen als „schwere Fehleinschätzung von König Charles und seinen Beratern“. Der König sei von seiner einenden Rolle abgewichen in einem unklugen Versuch, als Staatsmann dazustehen. Er fügte hinzu: „Dafür wird jemand büßen müssen.“