Jaleen Smith ist der einzige Ausländer, der bei den Riesen geblieben ist. Foto: Baumann

Der Basketball-Vizemeister MHP Riesen Ludwigsburg hat am Dienstagabend mit dem Training für die neue Saison. Acht Ausländer sind dabei – nur sechs dürfen spielen.

Ludwigsburg - In Zeiten von Corona muss man flexibel sein – wie die MHP Riesen Ludwigsburg. Der deutsche Vizemeister im Basketball hat seinen für Montag geplanten Trainingsauftakt um einen Tag auf Dienstagabend verschoben, nachdem sich der Flug von Desi Rodriguez etwas verzögert hat und der US-Amerikaner erst am Sonntagmorgen in Deutschland gelandet war, hier aber noch zwei negative Corona-Tests absolvieren musste, um in den Trainingsbetrieb einsteigen zu können.

Nun sind alle Mann (gesund) an Bord, also auch sämtliche Neuzugänge, darunter aktuell noch acht Ausländer. Wobei sich diese Situation auf zwei Positionen entspannen soll. Bei Ralph Hounnou (18) sind bereits alle nötigen Schritte in die Wege geleitet, so dass der offizielle Staatsbürger des Benin im Optimalfall bereits bis zum Pokal-Auftakt Mitte Oktober nicht mehr unter das Ausländerkontingent fällt.

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Etwas länger wird es bei Yannick Wetzell (Neuseeländer) dauern, der zwar deutsche Vorfahren hat, wobei in diesem Fall ein Einbürgerungsprozess dennoch etwa ein halbes Jahr dauern dürfte, weil er erstmals in Deutschland weilt, nachdem er zuletzt bei der San Diego State University gespielt hat. „Obwohl oder gerade weil er erst mit 18 Jahren mit dem Basketball angefangen hat, hat er sich zuletzt von Jahr für Jahr stetig verbessert und einen großen Sprung gemacht“, sagt John Patrick über seinen 24-jährigen Neuzugang.

Der Riesen-Coach setzt bekanntlich gerne auf sieben Ausländer, „damit kann ich den internen Druck hoch halten“, nachdem in der Liga jeweils nur ein halbes Dutzend Ausländer eingesetzt werden darf. Bevor es am 6. November (voraussichtlich mit einem Heimspiel) losgeht, sind insgesamt neun Testspiele geplant, das erste bereits am Samstag gegen das Schweizer Spitzenteam Fribourg – allerdings wie auch die weiteren Partien allesamt unter Ausschuss der Öffentlichkeit.

In Zeiten von Corona wurde dieses Jahr darauf geachtet, möglichst wenig zu reisen (einmal geht es nach Crailsheim), womit anders als in den Vorjahren auch auf eine Turnierteilnahme (in Italien oder Frankreich) verzichtet wurde. Kleiner Nebeneffekt: Weil erst im September mit dem Training begonnen wird, spart sich der Verein bei den Spielern schon mal ein Monatsgehalt, ein weiteres kommt hinzu, weil die Verträge zunächst nur bis zum 34. und letzten Spieltag laufen. Bei der erhofften Play-off-Teilnahme verlängern sich die Kontrakte natürlich – was als zusätzlicher Anreiz gesehen werden kann.