Trainer Jens Bürkle plädiert für einen Abbruch der Saison. Foto: Baumann

Jens Bürkle, der Coach des HBW Balingen-Weilstetten äußert sich zur Situation in der Handball-Bundesliga – und vertritt dabei eine klare Meinung.

Balingen - Noch mindestens bis zum 22. April liegt die Handball-Bundesliga auf Eis. Ginge es nach Jens Bürkle, wäre ein Abbruch die beste Lösung. Der Trainer des HBW Balingen-Weilstetten ist sich zwar nicht sicher, was aus rechtlicher Sicht der beste Weg sei, aus sportlicher Sicht spricht er sich allerdings für einen Abbruch aus: „Weil ich nicht glaube, dass wir in den nächsten Wochen schon wieder loslegen können.“ Man müsse sich vor Augen halten, dass ein Profisportler daran gewöhnt sei, täglich zu trainieren. Stand jetzt habe die Balinger Bundesliga-Mannschaft, die seit einigen Tagen in Kurzarbeit ist, bis Juni nicht mal eine Halle, die sie nutzen könnte. „Hat ein Sportler mal zwei Wochen nichts getan, verliert er vier Wochen an körperlicher Form. Deshalb bräuchten wir eine sehr, sehr lange Vorlaufzeit, damit auch wieder ein sportlich fairer Wettkampf entsteht“, erklärt der studierte Sportwissenschaftler.

Hohes Verletzungsrisiko bei einer Fortsetzung der Saison

Und wenn man doch weiter spielen würde? „Die sportliche Belastung wäre in einer sehr hohen zeitlichen Abfolge und wenn die Sportler dann nicht richtig darauf vorbereitet sind, ist das Verletzungsrisiko sehr groß. Außerdem würde die sportliche Qualität ein Niveau erreichen, das nicht jeder sehen möchte.“ Zudem könnten während der Saison Probleme auftreten, von denen man noch nicht wisse, wie mit ihnen umzugehen sei. Etwa wenn eine komplette Mannschaft in Quarantäne gehen müsse, weil es einen positiven Fall gebe. „Im Moment beschäftige ich mich damit, was bis jetzt passiert ist und versuche ein erstes Rundenfazit zu ziehen. Weiter versuche ich zu beobachten, was tut sich in den Mannschaften um uns herum“, erklärt Bürkle seine Situation. Etwas anderes bleibt ihm momentan nicht übrig. Und womöglich käme der Abbruch dem HBW auch nicht ungelegen, steht der Verein doch in der Tabelle auf dem drittletzten Platz. Immerhin: mit seiner Einschätzung ist der Coach nicht alleine. Auch TVB-Trainer Jürgen Schweikardt hält einen Abbruch für sinnvoll.