Jürgen Klinsmann übernimmt übergangsweise bei Hertha BSC. Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Der ehemalige VfB-Spieler Jürgen Klinsmann hat wieder einen Job als Trainer: Bis Saisonende wird er bei Hertha BSC übernehmen. Sein Co-Trainer ist kein Unbekannter.

Berlin - Der ehemalige Bundestrainer und Ex-Bayern-Coach Jürgen Klinsmann übernimmt bis Saisonende das Traineramt beim angeschlagenen Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Das neue Mitglied des Hertha-Aufsichtsrats löst Ante Covic ab. Das teilten die Berliner am Mittwoch mit. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über die Personalie berichtet. Covic stand spätestens nach der 0:4-Niederlage beim FC Augsburg am Sonntag massiv unter Druck.

Nach der Niederlage in Augsburg traute Preetz dem Bundesliga-Novizen eine Wende nicht mehr zu, nachdem er vor dem Spiel dem früheren Offensivspieler noch das Vertrauen ausgesprochen hatte. „Letztlich waren wir mit Blick auf die Entwicklung und die letzten Resultate der Meinung, dass Handlungsbedarf bestand. Wir bedauern diese Entwicklung“, wurde Preetz zitiert.

Mit dem Personal-Coup könnte sich der Hauptstadt-Club Luft in der Trainerfrage verschaffen und für die kommende Saison nach einer langfristigen Lösung suchen. Niko Kovac, Wunschkandidat bei den Berlinern und den Fans, hatte erklärt, dass er in dieser Saison nach der Trennung vom FC Bayern München kein Traineramt übernehmen wolle.

Covic kann Entscheidung nachvollziehen

Dem Investor Lars Windhorst, der für 224 Millionen Euro 49,9 Prozent der Anteile der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA übernommen hatte, schwebt für Hertha eine Marke als „Big City Club“ vor. Der Coach sollte deshalb auch einen dementsprechenden Namen besitzen. Klinsmann, der vor Anfang November in den Aufsichtsrat von Hertha eingezogen war, gilt als Bevollmächtigter von Windhorst.

Covic, der sich am Montag noch kämpferisch gezeigt hatte, konnte die Entscheidung der Trennung nachvollziehen. „Die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben und die Ergebnisse haben zu dieser Entscheidung geführt. Da Hertha BSC für mich nicht einfach nur ein Arbeitgeber ist, tut eine solche Entscheidung natürlich weh.“ Preetz wolle mit etwas Abstand mit Covic über „alternative Möglichkeiten der Einbindung bei Hertha BSC“ sprechen, teilte er mit.

Nouri gab Bundesligadebüt bei Werder Bremen

Als Assistenten sollen nach „Bild“-Informationen Alexander Nouri und Markus Feldhoff nach Berlin kommen. Der TV-Sender Sky spekulierte über ein Engagement des Torwart-Trainers der Nationalmannschaft, Andreas Köpke, bei Hertha BSC. Dessen Sohn Pascal ist seit dem letzten Jahr Mitglied der ersten Mannschaft.

Nouri hatte sein Bundesligadebüt als Trainer bei Werder Bremen im September 2016 gegeben und hatte den Verein aus der Abstiegszone auf den achten Platz geführt. Aufgrund von saisonübergreifend 13 sieglosen Spielen trennte sich Werder im Oktober 2017 vom Coach, der im letzten Jahr ein kurzes und glückloses Gastspiel beim damaligen Zweitligisten FC Ingolstadt gab, bei dem ihm schon der frühere Bundesliga-Profi Feldhoff assistiert hatte.