Noch ein Schlückchen Café? Die Tradwives wollen zurück zum Rollenbild der 50er-Jahre. Foto: mauritius images / ClassicStock / H. Armstrong Roberts

Sie soll den Mann bedienen, eine gute Mutter sein und zu Hause in Ordnung halten: Die Tradwife-Bewegung will das Hausfrauendasein aufwerten. Dahinter steckt mehr als eine Inszenierung in den sozialen Medien.

Stuttgart - Einkaufen, staubsaugen, bügeln, kochen, sich hübsch machen und dem Ehemann die Jacke abnehmen, sobald er abends von der Arbeit nach Hause kommt: Was klingt wie eine Reise ins Haufrauendasein der 1950er Jahre, ist für Alena Kate Petitt tägliche Realität oder „ihr absolutes Märchen“, wie die 34-Jährige verklärt lächelnd in einem Fernsehbeitrag des britischen Senders BBC verkündet. Dann erzählt sie, während sie zwischendurch Tee aus ihrer Blümchentasse nippt, dass ihre Lebensaufgabe als „Tradwife“ – also als traditionelle („traditional“) Ehefrau („wife“) – darin besteht, sich ihrem Ehemann unterzuordnen und ihn zu verwöhnen, „als wäre es 1959“.