Auch in Griechenland brennen teils die Wälder. Foto: dpa/Thanassis Stavrakis

Mehr als 30 Grad im Juli sind für das Land nichts Ungewöhnliches. Die aktuelle Hitzewelle soll aber länger als gewohnt dauern.

Westeuropa kann aufatmen, die große Hitze ist dort vorerst vorbei. Dafür steigt nun in Griechenland das Thermometer auf über 40 Grad. Es gibt aber Landesteile, die von der Hitzewelle verschont bleiben. Der Juli ist, zumindest statistisch, der heißeste Monat in Griechenland. In diesem Jahr lagen die Temperaturen allerdings unter dem Durchschnitt. Noch zur Wochenmitte betrugen die Höchstwerte in vielen Landesteilen weniger als 30 Grad. Doch nun rollt die große Hitzewelle durch Hellas.

Am Wochenende werden Temperaturen um die 40 Grad erwartet

In Athen wurden für das Wochenende 38 Grad erwartet. Nachts fällt das Thermometer dort nicht mehr unter 25 Grad. Für Thessalien in Mittelgriechenland sagten die Meteorologen bis zu 41 Grad voraus. Auch im Westen der Halbinsel Peloponnes können 40 Grad erreicht werden. Die meisten Urlaubsregionen müssen aber nicht mit so extremen Temperaturen rechnen. Für die beliebte Ferieninsel Rhodos werden Höchstwerte von 35 bis 37 Grad vorausgesagt, auf Kos kann es 38 Grad warm werden.

Auf Kreta erwarten die Meteorologen bis zu 34 Grad. Geradezu frisch ist es auf den Kykladen in der Ägäis, zu denen beliebte Reiseziele wie Mykonos, Paros, Naxos und Santorin gehören. Hier bringen nördliche Winde Abkühlung. Als Höchsttemperaturen werden für das Wochenende und die kommende Woche 28 bis 29 Grad vorhergesagt. Auf den ionischen Inseln Korfu, Kefalonia, Zakynthos und Lefkas soll es 36 bis 38 Grad warm werden.

Klimaanlagen dürfen nur sparsam verwendet werden

Für Griechenland sind solche Temperaturen im Juli nicht ungewöhnlich. Die Dauer dieser Hitzewelle ist es aber schon: Sie soll etwa zehn Tage anhalten. Die meisten Menschen sind gut auf die Hitze eingestellt. Fast jede Wohnung hat zumindest in den Schlafzimmern Klimageräte. Auch die allermeisten Büros sind klimatisiert.

Die Regierung hat allerdings im Rahmen ihres Energiesparprogramms angeordnet, dass die Klimaanlagen in den öffentlichen Gebäuden und Behörden jetzt nicht kälter als auf 27 Grad eingestellt werden dürfen. „Wir müssen lernen, mit extremeren Hitzewellen zu leben“, sagt der Meteorologe Konstantinos Lagouvardos, Forschungsdirektor bei der Sternwarte Athen. Der Klimawandel werde dazu führen, dass die Hitzeperioden länger andauern, so der Fachmann. Die steigenden Temperaturen begünstigen auch Feuerkatastrophen.

In der vergangenen Woche wüteten riesige Waldbrände in südeuropäischen Ländern wie Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, aber auch in Polen und Slowenien. In Griechenland meldeten die Feuerwehren seit Beginn der Woche täglich 50 bis 70 Waldbrände. Die größten tobten bei Athen und auf Kreta. Am Freitag waren jedoch alle größeren Brände gelöscht.