Die Polizei am Mittwoch am Tatort in Schorndorf. Foto: 7aktuell.de/Kevin Lermer/7aktuell.de | Kevin Lermer

Im Rems-Murr-Kreis findet die Polizei am Mittwoch mehrere Tote, Spezialkräfte sind im Einsatz. Nun ist bekannt: Die Opfer waren Verwandte des mutmaßlichen Täters.

Zu den am Mittwoch gefundenen Toten in Schorndorf kommen weitere Details an die Öffentlichkeit. Ein 60-Jähriger soll nach ersten Erkenntnissen der Ermittler auf zwei Verwandte geschossen und sich danach in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) umgebracht haben. Ein 57-Jähriger überlebte die Tat am Mittwoch lebensgefährlich verletzt. Für eine Frau kam jede Hilfe zu spät, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mitteilten. Dabei handele es sich mutmaßlich um eine 48 Jahre alte Angehörige. In welchem Verhältnis die drei Personen genau zueinanderstanden, konnte ein Sprecher nicht sagen. Auch das Motiv müsse erst noch ermittelt werden. Die kriminaltechnischen Untersuchungen und Maßnahmen der Spurensicherung seien noch nicht abgeschlossen.

Um 11.34 Uhr war laut Polizei über die Rettungsleitstelle eine schwer verletzte Frau in einem Mehrfamilienhaus in Schorndorf gemeldet worden. Zwei Familienangehörige seien auf die Tat aufmerksam geworden und hätten sich an eine Dritte gewandt, die den Alarm auslöste.

Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot aus. 28 Streifenbesatzungen und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Kräfte des Spezialeinsatzkommandos durchsuchten das Haus. In einer der Wohnungen hätten die Beamten die beiden Leichen entdeckt, sagte der Sprecher.

Polizei dementiert Gerüchte über Schusswechsel

Zwischenzeitlich kursierten Gerüchte über einen Schusswechsel, die die Polizei dementierte. Das würde bedeuten, dass mindestens zwei Menschen aufeinander schießen, erklärte der Sprecher.

Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich dann plötzlich Hinweise auf ein Gebäude in Fellbach. Dort fanden die Einsatzkräfte den lebensgefährlich verletzten Mann. Ein Rettungshubschrauber flog den 57-Jährigen in ein Krankenhaus. Er habe noch nicht vernommen werden können, sagte der Polizeisprecher am Abend.

Nach Angaben der Ermittler gibt es im Moment keine Hinweise darauf, dass weitere Menschen an der Tat beteiligt waren. Die Ermittlungen sollten am Donnerstag fortgeführt werden.

Spezialisten im Einsatz

Am Mittwochnachmittag waren die Fachleute der Kriminaltechnik an den beiden Orten am Werk. Sie müssten beispielsweise Spuren sichern, sagte der Sprecher. Spezialisten des Landeskriminalamtes unterstützten die Polizei.

Diese hatte das Haus in Schorndorf weiträumig abgesperrt. Es liegt in einem Gebiet, in dem teils Industrie, teils Wohnhäuser stehen. Beamte befragten unter anderem in einer gegenüberliegenden Tankstelle und an einem Autohaus mögliche Zeugen. In Fellbach wiederum standen zahlreiche Beamte vor einem Gebäude in einem Hinterhof.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/