Rebecca Ferguson in „ A House of Dynamite“ Foto: Netflix/Landmark Media

Ein atomarer Sprengkörper nähert sich den USA, alle Versuche, ihn zu stoppen, bleiben vergeblich: „A House of Dynamite“ ist ein erstklassiger Thriller.

Siebzehn Jahre ist es her, dass Kathryn Bigelow für „The Hurt Locker“ als erste Frau überhaupt mit einem Oscar in der Regie-Kategorie ausgezeichnet wurde und sich endgültig ihren Platz in der Filmgeschichte sicherte. Doch während männliche Filmemacher nach dem Erreichen des Karrierehöhepunkts nicht selten auf ein nahezu unantastbares Podest erhoben werden, wird Bigelow seither zusehends kritischer beäugt. „Zero Dark Thirty“ sorgte etwa 2012 für höchst kontroverse Debatten, in denen die Vorwürfe von „zu unkritisch gegenüber der Obama-Regierung“ bis „Folter-Propaganda“ reichten, fünf Jahre später fielen die Reaktionen auf „Detroit“ höchst verhalten aus, nicht zuletzt auch an den Kinokassen. Wohl auch deswegen gehörte ihr neuer Film im diesjährigen Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig für viele nicht zu den Werken, denen jeder entgegenfieberte. Was die Erkenntnis am Ende umso erfreulicher machte, dass der Amerikanerin mit „A House of Dynamite“ einer der ganz großen Filme des Jahres gelungen ist.