In dem Fall ergaben sich keine Hinweise auf Polizeigewalt. (Symbolbild) Foto: dpa/Patrick Seeger

Ein 46 Jahre alter Mann ist am 4. Mai in seiner Pforzheimer Wohnung verstorben. Weil er vier Tage zuvor unter Anwendung „unmittelbaren Zwanges“ aus dem Revier geschoben wurde, hatte die Lebensgefährtin des Mannes einen Zusammenhang vermutet.

Beim Tod eines 46-Jährigen nach einer Polizeikontrolle in Pforzheim gibt es keine Hinweise auf Polizeigewalt. Wie Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, starb der Mann laut vorläufigem Obduktionsergebnis an Atemversagen aufgrund einer Lungenentzündung, möglicherweise in Kombination mit einer Sepsis. „Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab keine Hinweise auf eine todesursächliche Gewalteinwirkung durch Dritte“, hieß es in der Mitteilung. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Sturz des Betroffenen im Eingangsbereich eines Polizeireviers und dem Todesgeschehen sei nicht gegeben.

Weitere Untersuchungen laufen. Mit dem endgültigen Obduktionsergebnis wird voraussichtlich in sechs bis acht Wochen gerechnet. Das LKA bearbeitet den Vorgang weiter.

Die Staatsanwaltschaft hatte Vorermittlungen eingeleitet, weil die Lebensgefährtin des 46-Jährigen vermutet hatte, dass das Eingreifen von Beamten vier Tage zuvor auf einem Polizeirevier ursächlich für die Verletzungen sei. Dort hatten Polizisten den Mann nach LKA-Angaben unter Anwendung „unmittelbaren Zwanges“ aus dem Revier geschoben. Dabei sei der Mann gestürzt.

Der Mann war am 4. Mai in seiner Pforzheimer Wohnung gestorben

Weder habe er daraufhin Verletzungen geltend gemacht noch seien welche festgestellt worden, hieß es. Der Mann war am 4. Mai in seiner Pforzheimer Wohnung gestorben. Zuvor hatte er sich im Krankenhaus wegen eines angeblichen Sturzes auf einer Treppe behandeln lassen und sich dann selbst entgegen dem Anraten der Ärzte und trotz bestehender Lebensgefahr entlassen.

In Mannheim hatte jüngst ein Vorfall für Empörung gesorgt: Am 2. Mai war dort ein 47-Jähriger nach einer Polizeikontrolle im Krankenhaus gestorben. Im Netz kursieren Videos, die den Einsatz zeigen sollen: Darin schlägt ein Beamter auf den Kopf eines am Boden liegenden Mannes ein. Diese Filmsequenzen sowie weitere Hinweise von Zeugen werden von Ermittlungsbehörden untersucht. Nach früheren Behördenangaben zeigte die Leiche des Mannes Spuren stumpfer Gewalt, die aber „von geringer Intensität gewesen“ seien. Woran der Mann starb, ist noch unklar.