Alexander Frank blieb ungeschlagen und war somit eine wesentliche Säule des 9:3-Sieg seines Sportbunds beim SV Plüderhausen. Foto: Wolfgang Arnold - Wolfgang Arnold

Der Tischtennis-Regionalligist DJK Sportbund Stuttgart besiegt den Tabellenführer SV Plüderhausen mit 9:3. Die Herbstmeisterschaft ist in Sicht.

PlüderhausenSieg im Spitzenspiel: Der DJK Sportbund Stuttgart gewann das Duell der beiden verlustpunktfreien Teams beim SV Plüderhausen vor 100 Zuschauern klar mit 9:3. Die Gastgeber aus dem Remstal mussten ersatzgeschwächt antreten und waren spätestens nach der Stuttgarter 3:0-Führung in den Doppeln chancenlos. Das Team aus dem Stuttgarter Osten verbesserte das Punktekonto auf 12:0-Zähler, während Plüderhausen nach dem Sieg tags darauf in Mainz mit 14:2-Punkten Tabellenführer bleibt.

„Der Sieg ist verdient“, Plüderhausens Betreuer Gerrit Albrecht gratulierte nach dem Top-Spiel der Liga fair. Sein Team war durch das Fehlen von Tobias Tran (schenkte seine Einzel wegen Verletzung ab) und Marcel Schaal (Urlaub) von vornherein in der Außenseiter-Rolle zweier eigentlich etwa gleich starker Teams. Dazu kam die seit Saisonbeginn anhaltende Doppelstärke des Sportbund-Teams. Sage und schreibe 15:3-Erfolge stehen da jetzt in der Bilanz. Dass zudem das Doppel zwei gegen das jeweilige Spitzendoppel immer gewonnen hat, ist eine außergewöhnliche Stärke. So auch in Plüderhausen: Dauud Cheaib/Marius Henninger gewannen mit 3:0, während Hao Mu/Sven Happek (12:10 im 5. Satz gegen Magyar/Kovacs) und Alexander Frank/Nico Wenger (11:9 im 5. Satz gegen Chamorro/Tietze) vor allem aufgrund ihrer Nervenstärke und des vorhandenen Selbstbewusstseins siegten. Beiden Sportbund-Doppeln gelang vor allem in der Schlussphase alles. Dabei wehrten Mu/Happek drei Matchbälle ab. Die 3:0-Führung glich angesichts der Tatsache, dass Plüderhausens Tobias Tran verletzungsbedingt zwei Einzel abgeben würde, einer Vorentscheidung.

Hochklassige Duell

Doch die Gäste blieben trotz dieser rosigen Perspektiven auf dem Gaspedal. Dauud Cheaib variierte gegen Kovacs nach Schwierigkeiten in den ersten beiden Sätzen immer besser und zwang seinen Gegenüber zu Fehlern. Mit 3:1 behielt er die Oberhand. Am Nebentisch lieferten sich Plüderhausens Top-Mann Magya, an diesem Tag überragend, und Hao Mu ein dramatisches Match. Nach 10:1-Führung im 5. Satz musste Magyar lange warten, bis sein 11:7-Erfolg und damit der erste Zähler für die Gastgeber feststand. Dann das Schlüssel-Spiel: Der Brasilianer Eduardo Tomoike – bis dahin erst mit einer Saison-Niederlage – begann gegen Marius Henninger wie die Feuerwehr. Nach zwei knappen 11:9-Sätzen für die beiden Kontrahenten, fand Henninger mehr und mehr die besten Platzierungen, um die knallharten Penholder-Vorhand-Bälle des 16-jährigen Youngsters zu verhindern. Der am Ende sichere Vier-Satz-Sieg von Henninger war denn auch das entscheidende Break im gesamten Mannschaftsspiel. Nach Happeks kampflosem Punkt gegen Tran führte der Sportbund bereits mit 6:1. Im Anschluss lieferte Nico Wenger sein bestes Saisonspiel, konnte jedoch in den ersten beiden Sätzen gegen Chamorro Führungen in der Endphase nicht nutzen und unterlag in drei knappen Sätzen. Im Duell der Routiniers brachte Plüderhausens Ersatzmann Tietze den dienstältesten Sportbundler, Alexander Frank, in große Schwierigkeiten. Am Ende setzte sich jedoch Frank in vier engen Sätzen durch und erhöhte auf 7:2 für sein Team. Es folgten drei Klasse-Spiele. Im Spitzen-Duell Magyar gegen Cheaib schien beim Zwischenstand von 0:2 alles gelaufen, Magyars Körpersprache ließ keinen Widerstand mehr erkennen. „Ich dachte, das ist durch“, blickte Cheaib nach dem Spiel zurück. Doch Magyar spielte mit einer Art „Alles-oder-Nichts-Taktik“ weiter, traf viele Schüsse gegen die Spinbälle Cheaibs. Dennoch hatte dieser im Entscheidungssatz bei 10:8 und 11:10 noch drei Matchbälle. Auch da traf Magyar unglaublich und sicherte mit 13:11 den dritten Zähler für Plüderhausen. In der Partie beider „Zweier“ musste Hao Mu gegen Kovacs lange auf seine Chance warten. Erst im 5. Satz erhöhte er das Tempo und traf jeden Vorhand-Ball. Mit 11:2 siegte er zum 8:3-Zwischenstand für den Sportbund. Den Siegpunkt „verteidigte“ im Anschluss Sven Happek regelrecht. Im Duell mit Tomoike setzte er von Anfang an das taktische Mittel der Ballonabwehr ein und verdarb seinem Gegenüber zusehends die Spielfreude. In drei knappen Sätzen sicherte Happek den 9:3-Auswärtserfolg.

Die Herbstmeisterschaft ist durch diesen Sieg in greifbare Nähe gerückt, wenn aus den verbleibenden drei Vorrunden-Spielen zwei Siege geholt werden. Zunächst muss am Sonntag die Aufgabe beim Tabellenachten Wehrden gelöst werden. Thomas Walter