Thomas Gottschalk meint: „Es ist in diesem Lande jede Diskursfähigkeit verloren gegangen“ Foto: dpa/Jens Kalaene

Thomas Gottschalk beklagte die Art und Weise, wie in Deutschland öffentliche Diskussionen geführt werden – und verteidigt die Teilnehme der Protestaktion #allesdichtmachen.

Köln - Moderator und Entertainer Thomas Gottschalk hat die Teilnehmer der umstrittenen Protestaktion #allesdichtmachen verteidigt. In der ARD-Talksendung „maischberger. die woche“ forderte er am Mittwochabend Nachsicht für die beteiligten Schauspieler, namentlich für Jan Josef Liefers. „Das sind alles ernsthafte Menschen. Da gehört Jan Josef dazu“, sagte Gottschalk. „Dieser Mann wollte das Beste. Der wollte einen Beitrag leisten, dass die Dinge besser werden.“ Liefers habe sich von offensichtlich anderen Menschen etwas einreden lassen, „was nicht verständlich war“.

Gottschalk: „Diskursfähigkeit verloren gegangen“

Die Protestaktion hat seit Freitag vergangener Woche vielfach Empörung ausgelöst. Den Teilnehmern wurden unter anderem fehlende Empathie und Zynismus vorgeworfen. An der Kampagne hatten sich mehr als 50 Schauspieler und Schauspielerinnen beteiligt, darunter Ulrich Tukur, Heike Makatsch und Meret Becker. Zuspruch erhielt die Aktion aus dem rechten Lager, von AfD-Politikern und aus der „Querdenker“-Szene. Einige Künstlerinnen und Künstler distanzierten sich inzwischen von der Aktion und löschten ihre Beiträge.

Gottschalk beklagte die Art und Weise, wie in Deutschland öffentliche Diskussionen geführt werden. „Es ist in diesem Lande jede Diskursfähigkeit verloren gegangen“, sagte er in der Talkshow. „Das ist eine gewisse Tragik.“