Baden-Württembergs Kultusministerin Theresia Schopper Foto: dpa/Marijan Murat

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper spricht sich mit Blick auf einen kommenden weiteren Corona-Lockdown entschieden gegen Schulschließungen aus. Die Auswirkungen auf Schüler seien zu gravierend gewesen.

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper will Schulschließungen wie im Corona-Lockdown künftig auf jeden Fall vermeiden. Sie habe sich kurz vor Ende des Schuljahrs nochmal mit Lehrkräften, Ärzten und Experten des Landesgesundheitsamts ausgetauscht. „Bei den Beratungen waren sich alle Beteiligten einig: Schulschließungen haben gravierende Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen, deswegen dürfen diese nicht mehr vorkommen“, teilte die Grünen-Politikerin am Montag in Stuttgart mit. „Wenn sich keine gravierenden Änderungen mehr ergeben, gilt als generelle Leitlinie, dass das neue Schuljahr so beginnen wird, wie das alte Schuljahr zu Ende geht.“

Das bedeute etwa, dass Klassenreisen ins In- und Ausland geplant werden können. Es gebe aber auch Änderungen im Vergleich zum jetzigen Schuljahr, in dem es eine Reihe von Corona-Erleichterungen gab. „So entfällt die bisherige Regelung, dass die Mindestanzahl der vorgeschriebenen schriftlichen Leistungsfeststellungen unterschritten werden darf.“ Für die Abschlussprüfungen würden aber auch im nächsten Schuljahr zusätzliche Aufgaben für eine Auswahl durch die Lehrkräfte erarbeitet. Ob es bei einer Zuspitzung der Corona-Lage wieder eine Maskenpflicht in den Schulen geben kann, hänge von den Entscheidungen des Bundes ab.

Schopper spricht von „Ausnahme-Schuljahr“

Schopper dankte Lehrkräften und Schulleitungen, die ein weiteres „Ausnahme-Schuljahr“ bewältigt hätten. „Leider werden die Herausforderungen im kommenden Schuljahr nicht kleiner werden“, sagte die Ministerin voraus. Das liege auch daran, dass mit einem starken Zuwachs von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine an den Schulen nach den Sommerferien zu rechnen sei. Die Schulen könnten stolz darauf sein, dass sie über 20 000 Kinder und Jugendliche „fast geräuschlos aufgenommen, integriert und beschult“ hätten. Diese Zahl werde im neuen Schuljahr aber womöglich auf über 30 000 steigen, hatte Schopper jüngst erklärt.