Der Tesla-Gründer Elon Musk gilt als einer der reichsten Menschen in den USA. Foto: dpa/Patrick Pleul

Zuletzt hatte der Tesla-Gründer Elon Musk schon Sympathie mit den Trucker-Protesten in Kanada geäußert. Jetzt sorgt er mit einem Post für Empörung.

New York - Elon Musk hat den kanadischen Premierminister Justin Trudeau mit Adolf Hitler verglichen. Der Gründer des Elektroauto-Bauers postete am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ein Bild Hitlers mit der Unterschrift: „Hört auf, mich mit Justin Trudeau zu vergleichen. Ich hatte ein Budget.“ Der Eintrag wurde zwischenzeitlich wieder gelöscht.

Der Eintrag spielt darauf an, dass es Trudeaus Regierung monatelang nicht gelungen ist, einen Haushalt aufzustellen, und steht im Zusammenhang mit den Trucker-Protesten in Kanada. Seit Wochen blockieren die Lastwagenfahrer Grenzübergänge in die USA und sorgen auch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa für ein Chaos. Die Aktionen richten sich gegen die strengen Corona-Maßnahmen der kanadischen Regierung. Unter anderem wird von jedem einreisenden Trucker ein Impfnachweis gefordert.

Kanada will Geldfluss stoppen

Musk hatte zuletzt bereits Unterstützung für die Trucker geäußert. Der umstrittene Twitterpost vom Donnerstag war offenbar eine Reaktion auf ein Notfallgesetz, das Kryptowährungstransaktionen zur Unterstützung der Demonstranten unterbinden soll. Die Gelder stammen vor allem aus rechtsgerichteten Kreisen in den USA, Großbritannien und Australien.

Die Organisation American Jewish Committee kritisierte Musks Hitler-Vergleich laut mehrerer Agenturen scharf. Der Unternehmer habe „extrem schlechtes Urteilsvermögen“ bewiesen. „Er muss sich sofort entschuldigen.“ Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume warf Musk auf Twitter „Versagen“ vor. „Der Fall zeigt meines Erachtens, wie viel Arbeit noch vor uns liegt. Millionen stecken noch im Sumpf der Wissens- und Realitätsverleugnung und viele radikalisieren sich dort weiter.“

Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, Meron Mendel, forderte auf Twitter das Land Brandenburg auf, „unverzüglich seine Millionensubventionen an Elon Musk zurückziehen. Holocaustrelativierer sollten hier nicht willkommen sein.“ Musk lässt bei Berlin mit Unterstützung des Landes Brandenburg ein großes Tesla-Werk bauen.

Musk äußerte sich auf Anfragen verschiedener amerikanischer Medien bisher nicht.