Teodor Currentzis, Patricia Kopatchinskaja und der Lautenist Axel Wolf in Stuttgart Foto: SWR/Klaus J. A. Mellenthin

Gemeinsam mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja hat das SWR-Symphonieorchester unter seinem Chefdirigenten Teodor Currentzis die Saison in Stuttgart mit einer wilden Klassik-Party eröffnet.

Stuttgart - Nein, das ist nicht Musik des Frühbarock. Das ist nicht die Suite, der Heinrich Ignaz Franz Biber den sprechenden Titel „Battalia“ („Schlacht“) verlieh. Dieses Stück steht zwar als Erstes im Programmheft, aber um die vorgesehene Abfolge der Werke schert sich der Mann am Pult an diesem Abend rein gar nicht. Die Musiker des SWR-Symphonieorchesters werden Biber später spielen, und auch wenn dessen Stück in kleinerer Besetzung und mit historischem Instrumentarium noch lebendiger und beweglicher wirken mag als am Donnerstag, toben sich Teodor Currentzis und seine philharmonische Entourage doch ungemein wirkungsvoll aus, stampfen im Takt, schlagen trocken mit Bögen auf Instrumente, hetzen ziemlich präzise durch die schnellen Noten und treiben vor allem das verrückte Quodlibet im zweiten Satz („Die liederliche Gesellschaft von allerley Humor“) mit seinen gegeneinander verschobenen Liedern weit über die Grenzen des nur Katzenmusikalischen hinaus.