Tennis-Abteilungsleiter Joachim Mayer in Aktion. Seit zwei Jahren befindet sich die Abteilung im Aufwind. Foto: /Okasa (z)

Die Tennisabteilung des TV Cannstatt befindet sich seit zwei Jahren im Aufwind.

Bad Cannstatt - Boris Becker und Steffi Graf haben dem Tennissport zu einem kometenhaften Aufstieg verholfen. Davon profitierte auch die Abteilung des TV Cannstatt und hatte Ende der 1980er-Jahre einen Höchststand von 500 Mitgliedern. Auf die fetten folgten – wie bei anderen Vereinen auch – magere Jahre mit dem Mitglieder-Tiefstand in 2000 von 190. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Joachim Mayer das Amt des Abteilungsleiters. „Danach sind wir immer so zwischen 220 und 240 gependelt“, so Mayer. Seit zwei Jahren geht es aber rapide aufwärts bei den Tennisspielern vom Schnarrenberg. 100 Neumitglieder durfte man begrüßen, allein 63 davon im Corona-Krisenjahr, in dem viele Sportsparten eher Angst vor Austritten haben. Für Abteilungsleiter Mayer sind die Gründe für den Aufschwung vielschichtig. Einerseits die Zusammensetzung der Vorstandschaft. Diese wurde verjüngt, unter anderem gehören dem Gremium nun Personen im Alter von 25 bis 45 Jahren an. „Sie haben Leben in die Bude gebracht, sowohl im sportlichen als auch gesellschaftlichen Bereich.“ Und sozusagen ihr Klientel bedient. Andererseits habe die sportliche Seite beziehungsweise die Qualität der Übungsleiter einen positiven Effekt – besonders bei der Jugend – gebracht. „Wir haben unter anderem zwei B-Trainer, das macht sich bemerkbar. Das Trainerteam hat viel zu tun, wenn nicht wie derzeit das Tennisspielen nur eingeschränkt möglich ist.“ Die Begeisterung schlägt sich auch im sportlichen Kräftemessen nieder – für die eingeschränkte Corona-Saison in diesem Sommer wurden 13 Teams gemeldet, für „2021 schicken wir 18 auf die Jagd nach Spiel, Satz und Sieg“. Darüber hinaus habe auch die Flexibilität in der Beitragsgestaltung die TVC-Tennisabteilung attraktiv gemacht. „Wir haben ein dreimonatiges Schnupperangebot, dann können die Interessierten übersteigen in eine Mitgliedschaft. Im ersten Jahr der Mitgliedschaft verlangen wir nur einen Aufnahmebeitrag. Auch das wurde sehr stark angenommen.“ Gleichwohl habe sich auch das gute Corona-Konzept mit der vorgeschriebenen Online-Buchung bewährt und ausgezahlt. So zählt die Abteilung mittlerweile 274 Mitglieder – „es gibt natürlich immer Abgänge, so sicherlich auch wieder dieses Jahr, sie sind aber in jüngster Vergangenheit deutlich weniger geworden.“ Die TVC-Tennisspieler stellen sich zudem den Herausforderungen der Zukunft. Aufgrund des Neubaus des Baseball-Stadions plus Halle auf dem Schnarrenberg entfallen vorübergehend zwei Tennisplätze, stehen nur noch sechs zur Verfügung. Ende 2021 soll für Ersatz gesorgt werden, zwei neue entstehen, die „2022 bespielbar sein und wir dann wieder über acht Platze verfügen sollen“. Flexibilität ist während der Übergangsphase gefragt, damit „die Mitgliederzahl weiterhin so erfreulich bleibt und auch genügend Platz zum Spielen zur Verfügung steht“, weiß Mayer. Ein temporäres Anmieten von Plätzen beim benachbarten VfR Cannstatt – beispielsweise für Training oder auch Verbandsspiele – sei eine Option, zusätzlich das ganzjährige Benutzen der TVC-Halle.

Apropos TVC-Halle. Diese hat „nach fünfjährigem Kampf“, so Mayer, „endlich einen neuen, sehr guten Belag erhalten“, ist derzeit aufgrund der Corona-Richtlinien aber nicht in vollem Umfang nutzbar – nur ein Platz darf bespielt werden. Finanzielle Einbußen habe die Abteilung eigentlich keine, die Trainer hingegen schon. Verluste habe indes der Hauptverein zu verzeichnen, die Halle falle in dessen Zuständigkeitsbereich.

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