Diese Köche haben’s drauf:Beim Krautabschmecken bekommt OB Roland Klenk (rechts) Unterstützung von Camille Galtier, Bürgermeister der Partnerstadt Manosque. Foto: Patrick Steinle

Auch das traditionsreiche Krautfest in Leinfelden-Echterdingen war durch Corona ausgebremst worden. Zur Neuauflage kamen wieder Tausende – und selbst das durchwachsene Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch.

Viele lachende Gesichter, diverse Attraktionen, zur Livemusik im Regen tanzende Menschen und natürlich ganz viel Filderspitzkraut. Die Straßen in Leinfelden-Echterdingen waren am Wochenende mit tausenden Menschen gefüllt. Endlich konnte das Krautfest wieder in gewohnter Art und Weise über die Bühne gehen.

Nach Beginn der Coronapandemie wurde 2020 zunächst eine Online-Version veranstaltet, im vergangenen Jahr fiel das Fest gänzlich aus. Umso glücklicher zeigten sich alle Beteiligten, nun wieder gemeinsam zu feiern, es war schließlich bereits die 44. Ausgabe des Krautfestes.

Vereine verwöhnen die Besucher mit Leckereien

Für Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Roland Klenk war es die 19. Auflage, seitdem er im Amt ist. „Ich empfinde große Freude und große Erleichterung zugleich“, sagt er, kurz bevor er am Samstag in Leinfelden zum Fassanstich antrat. „Wir sehen, dass diese zwei Jahre Pause Spuren hinterlassen haben.“ Klenk berichtete davon, dass so mancher Verein Probleme damit hatte, genügend Helfer zu finden. Auch deshalb sei es für ihn eine besondere Ausgabe der Festlichkeiten rund um den Kohl. „Das Virus ist stark, doch das Krautfest ist stärker“, skandierte er auf der Bühne.

Verschiedene Vereine aus Leinfelden-Echterdingen präsentierten sich das Wochenende über und boten den Besuchern diverse Köstlichkeiten an. Neben Klassikern wie Schupfnudeln mit Speck und Kraut oder Kässpätzle, gab es auch Krautburger, Waffeln und diverse internationale Speisen. „Man sieht, dass es allen Freude bereitet. So ein Fest führt Menschen zusammen“, sagte Klenk, der sich nach eigenem Bekunden im siebten Himmel befindet, wenn er Krautschupfnudeln serviert bekommt.

Miteinander ins Gespräch kommen

Seine schönste Beschäftigung sei es, ohne Verpflichtungen über das Festgelände zu schlendern und mit den verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Neben dem Fassanstich stand für den Oberbürgermeister unter anderem das Krautabschmecken auf dem Programm. Unterstützung erhielt er dabei von Camille Galtier. Der 31-jährige Franzose ist seit zwei Jahren Bürgermeister der LE-Partnerstadt Manosque.

„Très bien“, lautete sein Fazit zum Filderkraut, also „sehr gut“. Die Zeremonie des Krautabschmeckens habe ihm gefallen. „Aus Manosque kenne ich Feste mit solch einer Tradition. Dass diese hier auch derart ausgelebt wird, gefällt mir sehr“, sagte Galtier. „Ich finde es wichtig und gut, dass die Leute wieder gemeinsam feiern können.“

Dem stimmten auch Sigrid und Wolf Lobedan zu. „Man sieht die Leute über das Fest flanieren, das ist richtig schön“, sagten die beiden Stettener, während sie gemütlich auf einer der vielen Bierbänke saßen und ein Bier tranken. „Wir müssen auch mal raus und unter Leute kommen.“ Die beiden Rentner lobten zudem die Organisation. „Die Vereine haben sich große Mühe gegeben“, so die Lobedans. „Hut ab vor allen ehrenamtlichen Helfern.“

Livemusik und Oldtimer

Mit Livemusik konnte man sich an den regnerischen Abende auf dem Krautfest aufwärmen. Am Freitagabend gefiel es der Band Safir in Echterdingen so gut, dass sie sich bereits vor zahlreichem Publikum für das kommende Jahr anmeldete. Trotz Regen tanzte die Menge und stimmte bei Liedern wie „Major Tom“ oder „Verdammt, ich lieb‘ dich“ lautstark mit ein.

Am Sonntag kam es dann zu gleich zwei Highlights eines jeden Krautfests in Leinfelden-Echterdingen: Zuerst sausten einige Oldtimer-Fahrzeuge bei den 17. Spitzkraut-Classics durch die Straßen, am Nachmittag folgte dann der traditionelle Krauthobel-Wettbewerb des TV Echterdingen. „Ich bin voller Freude“, sagte OB Klenk. „Dieses Wochenende zeigt, welche Kraft das Krautfest in sich trägt.“