Grosz (Franziska Weisz) und Falke (Wotan Wilke Möhring) geraten heftig unter Druck. Foto: NDR/Meyerbroeker

Im Fall „Macht der Familie“ verlieren Julia Grosz und Thorsten Falke von der Bundespolizei einen Kollegen. Ein Hamburger Bandenchef scheint unangreifbar.

Hamburg - Da ist was gründlich schiefgelaufen. In einer kahlen Halle schultern Polizisten einen Sarg, eine trostlose Zeremonie für die sterblichen Reste eines Kollegen, die aus dem Meer gefischt wurden und nun in Hamburg in einen Leichenwagen verladen werden. Die „Tatort“-Folge „Macht der Familie“ von Regisseur und Drehbuchautor Niki Stein bricht die Chronologie. Den Höhepunkt eines heiklen Undercover-Einsatzes sehen wir erst, nachdem wir uns das Scheitern zusammengereimt haben.

Das macht es in diesem Fall spannender. Die Einsatzleiterin Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) versuchen im Hintergrund, alle Planabweichungen beim Kontakt zu einem Waffenhändler abzufedern. Das gelingt zunächst. Der Mann vor Ort bleibt dran, das Risiko wächst. Der Kauf von Luftabwehrraketen könnte klappen, der Bandenchef Victor Timofejew (Wladimir Tarasjanz) vor Gericht kommen. Bei jeder Wendung fragen wir uns: Ob es jetzt schieflaufen wird? Oder jetzt?

Der Fall und das Private

Auch wenn es im Fortgang um Familienverhältnisse, Loyalitäten, emotionale Verstrickungen geht – dies ist keine jener „Tatort“-Folgen, in denen privater Kuddelmuddel der Ermittler den Fall zur Nebensache werden lässt. Beides ist eng verknüpft, die Polizistin Marija Timofejew (Tatiana Nekrasov) etwa ist die Nichte des Bandenchefs. Es geht Stein aber immer darum, ob und wie der Fall abgeschlossen werden kann und wer dafür was wird riskieren und opfern müssen.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 18. April 2021, 20.15 Uhr