Voss (Fabian Hinrichs) und Ringelhahn (Dagmar Manzel) bekommen es mit seltsamen Leuten zu tun. Foto: BR/Hager Moss Film/Hendrik Heide

Jemand wird erstochen. Nicht der erste Mordfall für das Nürnberger „Tatort“-Team. Aber diesmal ist einer der Vermittler netterweise nebenher verliebt. Und viele der restlichen Figuren sind blöderweise richtig zickig.

Stuttgart - Irgendwas ist da mit einem Messer. Ein paar rätselhafte Bilder und kryptische Sätze aus dem Off eröffnen den „Tatort“ aus Franken mit dem verheißungsvollen Titel „Die Nacht gehört dir“. Bevor wir aber recht sortieren können, ob da eine Mörderin aus dem Off spricht, ob es um Gewaltfantasien oder um reales Geschehen geht, finden wir uns mit dem Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) vor einem Marktstand wieder. Dort steht dieser etwas zum Sperrholzhaften neigende Kerl wie die Gabel vor dem Suppenteller und versucht, mit der Honigverkäuferin zu flirten. Was ihm überraschenderweise doch noch gelingt.

Arrogante Leute

Es wird in diesem von Max Färberböck inszenierten und von Färberböck mit Catharina Schuhmann zusammen geschriebenen Krimi also um die Liebe gehen – und vor allem um Voss. Dessen ältere Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) ist nur pro forma dabei, darf ein paar mal die seltsame Biestigkeit aufblitzen lassen, die in vielen „Tatorten“ als Beleg weiblicher Stärke herhalten soll, und muss dann wieder unpassend schäkerig sein.

Das fällt als Mangel aber nicht weiter ins Gewicht, weil Färberböck noch ganz anderes parat hat: einen auf Dauer nervtötenden Kunstwillen. Mit sehr blasierten Dialogen und einer Mischung aus skurriler Weltfremdheit, dreister Arroganz und leicht umnebeltem Weggetretensein fallen eine ganze Reihe Leute den Polizisten und uns auf den Wecker. Da wünscht man sich den Fall schnell weg und den netten Honigstand zurück.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 1. März, 20.15 Uhr