Professor Boerne (Jan Josef Liefers) eilt seiner Jugendliebe Veronika „Nika“ Fabian (Proschat Madani) zu Hilfe. Deren Ehemann wurde entführt. Foto: WDR/Martin Valentin Menke

Wir haben gesehen: „Ein Freund, ein guter Freund“ mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Boerne zeigt sich darin überraschend verwundbar – und die Münsteraner laufen endlich wieder zu alter Form auf.

Was taugt „Ein Freund, ein guter Freund“? Der neue „Tatort“ aus Münster im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Ein Anwalt wird erschossen, nachdem er bei seinem Mandanten, einem Mafiaboss, in Ungnade gefallen ist. Boernes Jugendliebe will derweil nach Guatemala auswandern, vorher wird aber ihr Anwalt-Ehemann entführt.

Zahl der Leichen 1, der Mafiaboss-Anwalt. Eine weitere wird vom Mafiaboss aber weit emotionaler betrauert: seine Davidstatue, die die Kripo mal eben zerschmettert.

Verschwunden Ist eigentlich Boernes Freund und Anwalt. Ist phasenweise aber irgendwie auch Boerne (Jan Josef Liefers) selbst. Wer ist dieser Mann, den sie KF nennen, der vor Thiel (Axel Prahl) einen Fehler zugibt, stammelt, dusselt und Brie-Häppchen serviert? Ach ja, die Liebe . . .

Nachvollziehbar Dass die Kryptowährung Mystereon heißt. Weil außer Kommissar Schrader mal wieder keiner im Team so richtig Ahnung vom Digital-Gedöns hat.

Tanzeinlage Getanzt wird einiges. Die Pirouette des Abends geht aber an die Kamera, die Victor Voß in einer Szene sich so schön dystopisch um die eigene Achse drehen lässt. Nicht die einzige unerwartete Wendung!

Unser Fazit Die Münsteraner laufen nach zuletzt vernichtenden Kritiken wieder zu alter Form auf – obwohl und vielleicht gerade weil ein besorgter Boerne streckenweise zu angeschlagen für den üblichen Klamauk ist.

Spannung Note 1; Logik Note 2–3