Was hat Professor Bloch (Joachim Bißmeier) mit den Vorfällen zu tun? Foto: NDR/Manju Sawhney

Im „Tatort – Krieg im Kopf“ sehen sich die beiden Göttinger Ermittlerinnen Lindholm und Schmitz mit Themen wie psychologische Kriegsführung und den Folgen misslungener Militäreinsätze konfrontiert.

Stuttgart - Was taugt „Krieg im Kopf“? Der neue „Tatort“ aus Göttingen mit Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Es geht um Auslandseinsätze der Bundeswehr, psychologische Kriegsführung, Gedankenmanipulation, Parapsychologie, Stimmen im Kopf, Vertuschungsversuche des Militärs und der Politik und nebenbei auch noch um Nickligkeiten zwischen den beiden Ermittlerinnen. Ganz schön viel reingepackt auf eineinhalb Stunden Sonntagabendkrimi – zu viel, um genau zu sein.

Zahl der Leichen Vier

Starke Nebenrolle Die Stuttgarterin Katja Bürkle, die immer mal wieder als Randfigur im „Tatort“ und im „Polizeiruf 110“ auftaucht, überzeugt auch in der Rolle als Soldatenwitwe. Gern mehr und öfter!

Blöde Anglizismen „Mali. Krisengebiet. Da wird doch immer gekämpft. Das ist sein Fucking-Job“, sagt Josch Vegener verächtlich über seinen Vater Benno. Und Kommissarin Schmitz fragt an anderer Stelle: „Was daran ist State of the Art?“ Wer redet so eigentlich im echten Leben?

Realitätsbezug Klar, beim „Tatort“ handelt es sich um Fiktion. Da darf man auch mal über die Stränge schlagen, die Fantasie spielen lassen. Und sicher ist die Militärtechnologie viel weiter, als manche Bürger es vermuten. Aber es bleibt hier einfach zu viel an der Oberfläche.

Unser Fazit Der Krimi beginnt fulminant, verliert sich aber immer mehr in den verschiedensten Thematiken, verstrickt sich in Verschwörungstheorien – und ist letztlich nicht der große Politkrimithriller, der er gern wäre. „Bleiben ist gut. Manchmal ist bleiben besser“, sagt Charlotte Lindholm am Schluss. „Weniger ist gut. Manchmal ist ausschalten besser“, denkt man sich als Zuschauer daheim.

Spannung Note 3; Logik Note 4