Zwei Generationen, beide ratlos: Elsa Bronski (Hannelore Elsner, li.) und Anna Janneke (Margarita Broich) Foto: HR/Degeto

Nichts lief normal in „Die Guten und die Bösen“. Janneke und Brix hatten nicht einmal mehr ein richtiges Büro. Und der Täter war ein Kollege. War das Anschauen einen Sonntagabend wert? Der „Tatort“ in unserem Schnellcheck.

Frankfurt - Was taugt „Die Guten und die Bösen“ mit Janneke und Brix? Der neue „Tatort“ aus Frankfurt am Main in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Der Polizist Ansgar Matzerath (Peter Lohmeyer) hat nach Jahren den mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Frau gefunden, gefoltert und exekutiert. Er stellt sich Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch).

Zahl der Leichen Eine.

Das Hauptproblem Janneke und Brix müssen in „Die Guten und die Bösen“ gar nicht erst ermitteln. Sie bekommen von Matzerath eine Selbstbelastung nach der anderen auf dem Tablett serviert. Sie müssen den Täter eher bremsen, sich nicht jede Chance eines späteren milderen Gerichtsurteils zu nehmen. Ist das die Fürsorge guter Cops für einen Mann in einer Ausnahmesituation? Oder ist es Kungelei unter Bullen, die das Gesetz aushebelt?

Das Nebenproblem Sanierungsarbeiten am Gebäude, Umzug des Polizeiapparats, eine lahmgelegte Behörde, von einer Feier verkaterte Beamte: Autor David Ungureit und Regisseurin Petra K. Wagner balancieren den ernsten Fall mit komischen Hindernissen aus. Und fragen, ob die Polizei immer gut funktioniert.

Der Spuk Hannelore Elsner geistert als pensionierte Kollegin durch die Ermittlung, ihr eigensinniger Schäferhund stromert durch die Korridore: eine konkrete Figur und doch eine Geistererscheinung, das Sinnbild dafür, dass ein Cop seine Fälle nie mehr los wird.

Unser Fazit Ihre moralisierende Besserwisserei bleibt Janneke und Brix diesmal im Hals stecken: sehr angenehm. Aber nichts für Leute, die vom „Tatort“ eine Tätersuche erwarten.

Spannung Note 3; Logik Note 2