Sandra (Lisa Hagmeister) erträgt die blutdurchtränkte Matratze nicht mehr im Haus und fackelt sie kurzerhand ab. Foto: SWR/Benoît Linder

Der Schwarzwald-Krimi „Der Blick der anderen“ ist eine Nervenprobe für Tobler und Berg und die Zuschauer.

Was taugt „Der Blick der anderen“? Der neue „Tatort“ aus Freiburg im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Sandras Mann und Sohn sind verschwunden und werden kurz darauf tot geborgen. Sie erbt viel Geld und hat offenbar eine Affäre, was sie verdächtig macht – doch sie redet nicht.

Zahl der Leichen 2

Charakterstärke Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner sind ein besonderes Ermittlerteam, das einfühlsam und sehr menschlich agiert – doch diesmal platzt Wagner als Berg tatsächlich der Kragen. Lisa Hagmeister zeigt eine starke Leistung als widerborstige Frau, die sich ohne Not in die Bredouille bringt, weil sie glaubt, das Richtige zu tun.

Verwirrspiel Diffuse Rückblenden begleiten die zähen Ermittlungen, und es bleibt lange in der Schwebe, ob es sich um Realität oder um Einbildung handelt – der Informationsvorsprung der Zuschauer ist also nur ein vermeintlicher und sorgt virtuos für noch größere Unklarheit.

Denkwürdige Zitate „D’Sandra isch halt d’Sandra“, findet deren Schwiegermutter, über die Sandra sagt: „Es ist kompliziert, und Edeltraut ist leider nicht Teil der Lösung.“

Unser Fazit Das Ringen mit der sturen Hauptverdächtigen ist ausgeklügelt konstruiert und geht nicht nur den Kommissaren an die Nerven, sondern auch den Zuschauern. Die tatsächlichen Täter wirken dann aber doch allzu sehr aus dem Hut gezaubert.

Spannung Note 2; Logik Note 3